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Unwetter

Gewitter halten Feuerwehren in der Region in Atem

Züssow / Lesedauer: 2 min

Die teils schweren Gewitter am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag haben in Vorpommern zahlreiche Schäden verursacht. Die Region Anklam kam mit einem blauen Auge davon.
Veröffentlicht:26.07.2022, 13:38

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Rund 70 gewitterbedingte Einsätze musste die Leitstelle des Landkreises am Montagabend koordinieren. „Der Schwerpunkt lag dabei aber eindeutig im Greifswalder Raum, in und um Lubmin sowie im Amt Landhagen”, bestätigt Kreissprecherin Anke Radlof. Die Hansestadt Greifswald meldete allein 29 Einsätze in kürzester Zeit.

Die Anklamer Region bekam glücklicherweise nur noch die Ausläufer der Gewitterzelle zu spüren. Trotzdem musste die Feuerwehr aus Krien zu einem Entstehungsbrand auf einer Wiese nahe Steinmocker-Vorwerk ausrücken.

Heuballen durch Blitz entzündet

Laut Einsatzleiter André Gladrow konnten die 13 Wehrleute den dort vermutlich durch einen Blitzeinschlag in Brand geratenen Heuballen schnell löschen und den Einsatz nach rund 45 Minuten wieder beenden.

Auf der Kreisstraße zwischen Spantekow und Japenzin versperrten um kurz vor 22 Uhr außerdem große Äste die Fahrbahn und riefen die Wehrleute zum Einsatz. Gemeinsam mit ihren Löschgruppen aus Dennin, Japenzin und Reblow sicherte die Spantekower Feuerwehr die Einsatzstelle und beräumte die Straße.

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Äste auf der Fahrbahn

„Nachdem wir die Einsatzstelle verlassen konnten, fuhren wir das Gemeindegebiet ab und räumten auch dort mehrere Äste von den Fahrbahnen. Anschließend wurde die Einsatzbereitschaft an den Standorten wieder hergestellt”, ergänzt Wehrführer André Dietmann.

Weitaus brenzliger waren dagegen Schäden nördlich der Peene, rund um die Bahnstrecke durch den Karlsburger Wald. Gegen 19.45 Uhr kam es dort laut Polizei zu mehreren witterungsbedingten Oberleitungsschäden im Bahnverkehr.

Schäden an Bahn-Oberleitung

Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG in Berlin hatte mitgeteilt, dass der Regionalexpress 3314, mit Fahrtziel Stralsund, auf der Strecke zwischen Klein-Bünzow und Züssow anhalten musste, weil ein Baum aufgrund von Gewitter mit Starkregen und Sturm auf die Oberleitung gefallen war und angefangen hatte zu brennen.

Auch der ICE 659 mit dem Reiseziel Binz musste einen außerplanmäßigen Halt in Greifswald Süd einlegen, nachdem gegen 18.48 Uhr kurz vor Greifswald Baumteile und Äste den vorderen Stromabnehmer des Triebfahrzeuges beschädigt hatten.

Beide Streckengleise mussten gesperrt werden, erst kurz nach 20 Uhr konnte die Oberleitung wieder angeschaltet werden, damit der ICE die Fahrt nach Greifswald beziehungsweise Binz fortsetzen und der Regionalexpress 3314 zurück zum Bahnhof Anklam fahren konnte.

Nach bisherigen Erkenntnissen kam es bei zehn Zügen zu insgesamt 451 Minuten Verspätung, ein Zug fiel komplett aus. Zudem gab es eine Zugumleitung sowie drei Züge mit Teilausfällen.