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Trägerwechsel

Demokratiebahnhof wirft in Stadtpolitik Fragen auf

Anklam / Lesedauer: 2 min

Eigentlich wollte der Anklamer Demokratiebahnhof e.V. anregen, dass die Stadt auch eine zweite Stelle für die Jugendsozialarbeit mitfinanziert. Doch der Antrag warf ganz andere Fragen auf.
Veröffentlicht:30.01.2023, 05:22

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In den zurückliegenden Tagen wurde viel über den Anklamer Bahnhof diskutiert. Dabei ging es meist um den Zustand des Gebäudes und den Demokratiebahnhof als ansässiges Jugendprojekt.

Im Anklamer Kulturausschuss hatte nun die inhaltliche Arbeit des Jugendtreffs den Vorrang. Doch auch da wurden eine Menge Fragen aufgeworfen.

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Wie schon im vergangenen Jahr hatte der Trägerverein den Antrag gestellt, dass die Stadt auch eine zweite Stelle der Jugendsozialarbeit kofinanzieren sollte. Gleichzeitig sollte auch die bereits vorhandenen Stelle mit rund 1100 Euro zusätzlich von der Stadt unterstützt werden.

Gleichberechtigung der Jugendprojekte angemahnt

Für Kulturausschussvorsitzenden Christian Schröder (IfA) warf der Antrag gleich mehrere Probleme auf. „Mir fehlt eine Begründung für den Mehrbedarf”, bewertete er.

Ein Grundproblem, das bereits im Jahr zuvor in der Stadtpolitik diskutiert wurde, würde aber wohl auch damit nicht gelöst werden: Mit der zweiten Arbeitsstelle würde der Demokratiebahnhof gegenüber anderen Jugendprojekten in der Stadt bevorzugt werden. Das Geld dafür müsste zudem aus dem Budget für soziale Projekte abgezogen werden. Insgesamt hätte der Verein rund 10 900 Euro pro Stelle veranschlagt. Die Stadt Anklam müsste also rund 22000 Euro jährlich zahlen.

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Trägerwechsel sorgt für Überraschung

Doch aus dem Anschreiben des Vereins ging noch ein ganz anderer Punkt hervor, der für Aufsehen sorgte. So liegt die Verantwortung für den Demokratiebahnhof Anklam seit dem 1. Januar 2023 nicht mehr beim Pfadfinderbund MV, sondern bei einem eigens für das Anklamer Jugendprojekt gegründeten Verein. Über den Betreiberwechsel sei die Stadtpolitik bislang jedoch nicht informiert worden.

„Hätten wir diese Vorlage hier nicht auf dem Tisch, wüssten wir davon wohl bis heute nichts. Obwohl die Stadt Geld ausschüttet”, so Schröder. Dabei sei der Trägerwechsel dem Landkreis Vorpommern-Greifswald anscheinend schon im Mai 2022 angezeigt worden.

Ausschuss will mehr Infos über neuen Verein

Demnach erfülle auch der neue Verein die Voraussetzung als Träger der Jugendsozialarbeit und zeichne sich nun für die inhaltliche Arbeit verantwortlich. An diesem Punkt sieht der Anklamer nun dringenden Klärungsbedarf.

„Es steht die Frage im Raum, ob damit auch neue Beschlüsse gefasst werden müssen”, so Schröder. „Zudem würden wir gerne über den neuen Verein und dessen Aufstellung und Befähigung informiert werden”, regte er an.

Der Antrag wurde letztendlich vom Kulturausschuss einstimmig zurück an die Verwaltung verwiesen, mit der Auflage möglichst schnell einen gemeinsamen Termin zu finden.