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Ortsumgehung Anklam

Der erste Belastungstest ist schon bestanden

Anklam / Lesedauer: 3 min

Noch bis 2015 müssen die Anklamer mit der Riesen-Baustelle für den letzten Abschnitt der Ortsumgehung leben. Doch es sind Fortschritte zu sehen: Die Lärmschutzwand an der Peene soll bald fertig sein. Und ein Test hat gezeigt, dass die Bauarbeiter auf dem moorigen Untergrund auf dem richtigen Weg sind.
Veröffentlicht:14.11.2013, 16:53

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„Es hat sich erheblich was getan“, berichtet Jens Krage, Leiter des Straßenbauamts Neustrelitz. Der letzte Abschnitt der Anklamer Ortsumgehung ist derzeit die größte Baustelle in der Stadt und täglich kann man den Fortschritt mitverfolgen. Schon am kommenden Wochenende soll die Lärmschutzwand an der Ostseebrücke fertiggestellt sein, allerdings nur, wenn auch die letzten Teile rechtzeitig geliefert werden.

Läuft jetzt alles weiter nach Plan, kann die Ortsumgehung im Jahr 2015 fertig sein. „Wir hoffen aber, dass eine Teilöffnung bereits 2014 möglich ist“, sagt Krage. Bis dahin muss noch einiges getan werden. Derzeit werden noch immer fünf bis sechs Meter lange Betonsäulen zur Befestigung des moorigen Untergrunds in den Boden gerammt. Sie stabilisieren den Boden für den Erddamm, auf dem später die Fahrbahn verläuft. Der Boden an der Baustelle ist sehr weich und feucht, da er direkt am Ufer der Peene liegt.

Teilweise werden deswegen auch Moorbrücken eingebaut, die Abschnitte ohne ausreichende Tragfähigkeit des Untergrundes überbrücken. Die Brücken stehen schon, nun muss hier noch der Erddamm bis auf deren Höhe aufgeschüttet werden. Insgesamt sollen 200 000 Tonnen Kies zur Aufschüttung des Straßendamms verbaut werden. Der Dammaufbau und die Asphaltierarbeiten sollen erst 2014 gemacht werden. Am Ende der Baumaßnahme folgt der Anschluss an das schon fertiggestellte Stück der Ortsumgehung mit einer Rampe am Knotenpunkt Demminer Straße.

„Alles prima bestanden"

Die Bauarbeiter haben in den letzten Tagen mit einer Spezialkonstruktion die Tragfähigkeit der Betonsäulen getestet. Drei Mal sind dazu die Säulen mit einem normalen Druck und dann zur Sicherheit mit der doppelten Belastung getestet worden. Das dient dazu, zu prüfen, wie tief die Betonsäulen einsinken. „Alles prima bestanden. Wir haben das richtige Bauverfahren gewählt“, sagt Alfred Wilp vom Straßenbauamt Neustrelitz.

Dennoch liegt der Bau bekanntlich hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Wegen der Klage eines Mitbewerbers im Ausschreibungsverfahren kam es zu einer Verzögerung von acht Monaten. Das Oberlandesgericht Rostock gab dann aber doch grünes Licht und bestätigte die Vergabe an die nun tätigen Bauunternehmen. Wegen der Größenordnung der Baumaßnahmen ist es nicht möglich gewesen, die verlorene Zeit aufzuholen. Jens Krage: „Der Verzug ist aber nicht problematisch.“ Die Fördermittelzusage sei dadurch nicht betroffen.

So lange es die Temperaturen erlauben, wollen die Bauarbeiter weitermachen. In der Regel wird es erst unter null Grad Celsius schwierig. Das hängt aber von den Tätigkeiten ab. Eine Winterpause ist zwar generell von Dezember bis Februar eingeplant, doch „wenn es das Wetter zulässt, kann auch mit einer kürzeren Pause weiter gebaut werden“, sagt Jens Krage.