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Rapfen angeln

Erbarmungsloser Räuber ist ein zahnloser Friedfisch

Anklam / Lesedauer: 3 min

Wer einen Rapfen an die Angel bekommen möchte, muss sich schon was einfallen lassen. Zur Belohnung gibt es dann einen Sportfisch, der wohl nicht jedem schmeckt.
Veröffentlicht:20.05.2021, 09:37

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Bei den meisten vorpommerschen Anglern dürfte der Rapfen nicht ganz oben auf der Liste der Fische stehen, denen sie regelmäßig nachstellen. Dennoch werde er als „hervorragender“ Sportfisch geschätzt, heißt es im „Verbreitungsatlas der Fische, Rundmäuler, Großmuscheln und Großkrebse in Mecklenburg-Vorpommern“, dessen Titelseite sogar das Foto von einem Rapfen ziert.

Außergewöhnlich ist der Fisch, der vor allem in Flüssen, durchflossenen Seen und im Brackwasser lebt, allemal. In einschlägigen Angler-Foren im Internet wird immer wieder davon berichtet, mit welcher nahezu brachialen Gewalt der Fisch kämpft, wenn er erst mal an den Haken gegangen ist, wofür er dem Petrijünger aber auch so einiges an Können abverlangt.

Rapfen ist geborene Reinkarnation eines Räubers

An anderer Stelle heißt es auch, dass der Rapfen flink, schnell und erbarmungslos sei, „wie die geborene Reinkarnation eines Räubers“. Das klingt zwar sehr dramatisch, aber eigentlich ist der Rapfen ein Friedfisch aus der Familie der Karpfenfische. Tatsächlich hat er keine Zähne im Maul und auch sonst keine anatomischen Merkmale eines typischen Raubfisches.

!function(){var a="pinpoll: couldn't locate currentScript",b=function(){if(document.currentScript)return document.currentScript;var a=document.getElementsByTagName("script"),b=a[a.length-1];if(!b.getAttribute("data-id")){b=null,String.prototype.startsWith||(String.prototype.startsWith=function(a,b){return b=b||0,this.substr(b,a.length)===a});for(var c=0;cFür seine Beute ist er ein Wolf im Schafspelz. Das ist er aber nicht von Anfang an. Nach der Eiablage zur Laichzeit von April bis Juni dauert es etwa zwei Wochen, bis die jungen Fische schlüpfen. Die ernähren sich zunächst wie „normale“ Friedfische. Erst später kommen andere Fische, aber auch Amphibien und sogar junges Wassergeflügel und kleine Säugetiere auf den Speiseplan. Gerade letztere Vorliebe hat der Rapfen mit dem Döbel gemeinsam, der in alten Zeiten sogar „Musebiter“, also Mäusebeißer, genannt wurde. Auch unabhängig davon werden beide Fische gelegentlich miteinander verwechselt.Auch interessant:Jeder zweite Anger tötet Fische falschAm Anfang seines Lebens tummelt sich der Rapfen noch mit anderen Karpfenfischen im Uferbereich. Erwachsene Tiere werden dann zum Einzelgänger und halten sich bevorzugt in der Gewässermitte auf, um ihrer Beute nachzustellen. Dabei kann der Rapfen gnadenlos zuschnappen und ist dabei geschickt, schnell und hinterlistig, wie in einem Angler-Forum berichtet wird.Angler haben es schwerGelegentlich sollen sich Rapfen sogar in Gruppen zusammenrotten und gemeinsam auf die Jagd gehen. Blind drauflos zu gehen scheint aber auch nicht die Art des Rapfen zu sein. Für Angler zumindest ist es wohl gar nicht mal so einfach, ihn zu überlisten, da der Fisch sehr vorsichtig sein soll. Und wenn er doch mal auf den Köder hereingefallen sein sollte, dann braucht es wiederum Kraft und Geschick, um ihn aus dem Wasser zu holen.Auch interessant: Angel-Anni entwickelt Angelrute für FrauenUnd so gibt es im Internet und in Angler-Zeitschriften natürlich jede Menge Tipps, wann und wo die Chancen am größten sind, einen Rapfen an den Haken zu bekommen, welche Ausrüstung dafür die beste ist und welche Angel-Technik angewendet werden sollte. Dem gegenüber steht, dass er als typischer Karpfenfisch viele Gräten hat und sein Fleisch gelegentlich als nicht besonders wohlschmeckend beschrieben wird.So gesehen ist es natürlich nachvollziehbar, dass der Fisch von vielen Anglern eher unbeachtet bleibt, die sich fragen, warum sie so einen großen Aufwand betreiben sollen für einen Fisch, den sie noch nicht mal essen wollen. Allerdings gibt es auch Berichte von heiß geräucherten Rapfen-Filets, die dem „Sportfisch“ doch noch ein paar kulinarische Facetten verleihen.