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Feuerwehrmann wegen Verdacht auf Brandstiftung vor Gericht

Krien / Lesedauer: 2 min

Eine Brand-Serie hat das Anklamer Umland in Aufruhr versetzt. Nun muss sich ein Feuerwehrmann vor Gericht verantworten. Der Prozess-Start ging aber schief.
Veröffentlicht:23.11.2022, 07:32

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Wegen mehrfacher Brandstiftung in und um den Ort Krien bei Anklam muss sich ein Feuerwehrmann aus der Region demnächst vor dem Amtsgericht Greifswald verantworten. Eigentlich sollte der Prozess am Dienstag starten, doch die Verhandlung wurde wegen der Erkrankung der zuständigen Richterin ins nächste Jahr verschoben, wie es vom Amtsgericht hieß.

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Vor allem auf Scheunen und Schuppen hatte es der Brandstifter wohl abgesehen. Und auch wenn die Polizei nie öffentlich von einer Brandserie sprach, machte sich die Angst vor dem Feuerteufel unter den Bürgern breit.

Scheune in Flammen

Alles begann wohl am vierten Adventswochenende 2018. Ein leerstehender Stall in Krien-Horst brannte am 22. Dezember in voller Ausdehnung, als mehr als 40 Feuerwehrleute aus der Region zum Löscheinsatz eintrafen. Das massive Stallgebäude wurde durch das Feuer komplett zerstört. Die Kriminalpolizei begann, wegen Brandstiftung zu ermitteln.

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Alleine 2019 wurden mindestens fünf weitere Brände um Krien gelegt. Immer war es Brandstiftung, nie gab es einen Verdächtigen. Schon im Januar ging es weiter. Dieses Mal brach das Feuer in einer Scheune im Ortsteil Neu Krien aus, in der Stroh und Heu gelagert waren.

Zuständige Richterin krank

Der Brand hatte jedoch eine neue Qualität, denn diesmal wurde das Feuer sogar auf einem bewohnten Grundstück entfacht. Die Bewohner seien erst durch Anrufe und die Ankunft der Feuerwehr aus dem Bett gerissen worden, berichten Augenzeugen.

Während es 2020 nur eine Scheune erwischte, sollte im März 2021 der voraussichtlich letzte Streich des Brandstifters folgen. In Neu Krien brannte eine Lagerhalle aus und hinterließ ein Trümmerfeld mit verkohlten Strohbergen, die mit schwerer Technik aus der Halle herausgeschoben werden mussten. Den ganzen Sonntag war die Kriener Feuerwehr mit den Löscharbeiten beschäftigt – und musste am späten Abend noch einmal ausrücken, weil sich das Feuer wieder entfacht hatte.

Der nun wegen Brandstiftung angeklagte Feuerwehrmann aus Krien stand offenbar schon längere Zeit in Verdacht, die Brände selbst gelegt zu haben. Die Polizei wurde im März 2021 endgültig auf ihn aufmerksam, da ihm für den Brand im März 2021 ein Alibi fehlte. Am Dienstag hätte er sich dafür vor dem Amtsgericht Greifswald erklären müssen, doch weil die zuständige Richterin krank wurde, werden alle Verhandlungen auf das kommende Jahr verschoben.