Es ist mittlerweile ein ganzer Papierstapel, den Dirk Wollenburg vorzeigen kann – Briefe von der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg. Allerdings nicht mit dem Inhalt, den sich der Anklamer erhofft. Immer wieder zeigt er Schmierereien, Graffiti und sogenannte Tags an der Hauswand an. Bislang zumeist ohne Erfolg.
Größtenteils verlaufen die Ermittlungen gegen unbekannt im Sande, wird ein Täter mal dingfest gemacht, liegt gegen ihn bisweilen schon mal ein schwerer wiegender Tatverdacht vor, weshalb die Graffiti-Ermittlungen dann ebenfalls eingestellt werden. Frustrierend und ärgerlich sei es, sagt Wollenburg.
Alle vier bis sechs Wochen neue Anzeige
Auch die Polizisten sollten sich eigentlich mit wichtigeren Dingen auseinandersetzen, findet er. Anzeigen muss er die Schmierereien aber trotzdem, falls doch mal ein Täter dingfest gemacht wird und zur Strafe herangezogen werden kann. So wächst der Papierstapel weiter. Alle vier bis sechs Wochen kommen im Schnitt eine neue Anzeige hinzu.
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Dirk Wollenburg weiß zudem, dass er in Anklam keinesfalls ein Einzelfall ist. „Es ist doch so schade. Unsere Stadt entwickelt sich, man freut sich doch eigentlich über jedes Haus, das saniert wird oder neugebaut wird. Und dann setzt der ständige Ärger ein”, klagt er an. Die Beseitigung des Gekritzels kostet Zeit, Geld und Nerven.
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Appell an Zeugen
An der Lage der „Tags” leitet der Sportgeschäftinhaber zudem ab, dass es vermutlich noch nicht mal schlechte Kinderstreiche sind: „Die Schmierereien sind teils übermannshoch angebracht, um so mehr frage ich mich: Wer macht so etwas und warum”, sagt er.
Was bleibt, sei die Hoffnung, dass die Täter doch gefasst werden und der Appell an Zeugen, mögliche zielführende Beobachtungen der Polizei zu melden. Nur gemeinsam könnten die Anklamer auf diesem Weg den Urhebern des bunten Gekritzels in ihrer Stadt das Handwerk legen, so der Unternehmer.