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Tierschutz

Großer Biberärger in Stolpe

Stolpe / Lesedauer: 2 min

Seitdem fünf Biber an der Peene leben, wächst die Zahl der Probleme. Stolpes Bürgermeister Marcel Falk will die Freiheiten, die das Tier genießt, daher nicht länger hinnehmen.
Veröffentlicht:30.11.2018, 11:12

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Der Wasserwanderrastplatz in dem kleinen Dorf Stolpe an der Peene ist ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber. Vor allem im Sommer laden die Grünanlage und die Bootsanlegestelle zum Verweilen ein. Aber auch ein tierischer Gast fühlt sich vom Idyll angezogen und sorgt jetzt für Ärger.

Fünf Biber machen es sich derzeit auf der gegenüberliegenden Uferseite der Peene gemütlich. Die Biberburg ist im Schilf gut erkennbar. In den vergangenen Tagen konnten die Großnager gezählt werden. An dieser Stelle stören die Tiere auch niemanden. Das Problem liegt darin, dass die Nagetiere den Fluss überqueren und in das Dorf eindringen.

Biber fressen die Bäume im Dorf an

„Zwischen 10 und 15 Bäume sind auf dem Wasserwanderrastplatz bereits beschädigt worden“, so Stolpes Bürgermeister Marcel Falk sauer. Und in der Tat, diverse Bäume tragen bereits Nagespuren oder sind sogar komplett durchgefressen. „Wenn das noch eine Woche so weiter geht, sind wir hier baumfrei“, so Falk.

Dabei steht für den Bürgermeister nicht der finanzielle Schaden im Vordergrund. „Es geht darum, dass die Schönheit des Ortes zerstört wird“, sagte er. Denn auch auf Privatgrundstücken wurden bereits Fraßstellen gefunden. Die Freiheiten, die dem Tier gewährt werden, kann der Bürgermeister nicht nachvollziehen. „Als Mensch muss man für jeden Baum, den man fällen will, einen Antrag stellen und der Biber kann die einfach umlegen“, sagte Falk.

Maschendraht hält de Biber nicht fern

Auch die Versuche dem Tier Einhalt zu gebieten sind bisher nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Einige bereits angegriffene Bäume in Stolpe wurden inzwischen mit Maschendraht umwickelt. „Aber den reißt er im Zweifel einfach runter“, so der stellvertretende Bürgermeister des Ortes Detlef Luplow.

Maßnahmen, um dem Biber entgegenzuwirken, sind schwierig. Trotz stark wachsender Population steht der Nager weiter unter Naturschutz. Bejagt werden darf es nicht. Auch die Anfrage zur Unterstützung an das Land, die Bürgermeister Falk stellte, sind bisher im Sande verlaufen. „Das sogenannte Bibermanagment ist eine Farce“, beschwerte er sich. Falk wünscht sich ein Entgegenkommen in Bezug auf die Bestandsregulierung. „Stellenweise muss das Tier zum Abschuss freigegeben werden“, so Falk.