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Erdgas-Leitung

Hier wird lautstark Erdgas rausgepustet (Video)

Diedrichshagen / Lesedauer: 2 min

Dichter Rauch schießt mit lautem Rauschen gen Himmel, direkt am Ortseingang von Diedrichshagen. Das lärmende Schauspiel sorgt für so manchen neugierigen Anwohner. Was ist hier los?
Veröffentlicht:19.07.2018, 17:47

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Anwohner und Autofahrer staunten nicht schlecht: Bei Diedrichshagen südlich von Greifswald wurde gut sichtbar und vor allem hörbar Erdgas in den Himmel geblasen. Weil das Gas beim Herausblasen abkühlt, wirkt es weiß.

Der Anlass sind Arbeiten an der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL) zwischen Lubmin und Diedrichshagen. Dies sei nötig, weil bei Lubmin eine neue Absperrstation gebaut werden soll, antwortet Nicola Regensburger von der Betreiberfirma Gascade Gastransport GmbH auf Nachfrage des Nordkurier. Um sicher an der Leitung zu arbeiten, wurde Erdgas in die Atmosphäre abgelassen.

Russisches Gas aus der Ostsee-Pipeline

Die Nordeuropäische Erdgasleitung liefert Erdgas von Lubmin über 400 Kilometer nach Niedersachsen. Das Gas kommt aus russischen Quellen über die Ostseepipeline Nord Stream. Entlang der NEL-Pipeline gibt es in einem Abstand von etwa 40 Kilometern die Möglichkeit, Gas abzulassen. Für die Bauarbeiten in Lubmin wurde aber nur Gas in Diedrichshagen aus der Leitung gepustet. Dies ist in nächster Zeit aber nicht wieder geplant, sagt Nicola Regensburger.

Eine solche Maßnahme wird vorher angemeldet, in diesem Fall beim Amt Hagenow-Land, der Gemeinde Gammelin, dem Amt Landhagen und der Gemeinde Diedrichshagen. Dazu wurde das Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz und auch die Flugsicherung informiert. Gerade die letzte Vorsichtsmaßnahme ist wichtig, weil auch Rettungshubschrauber auf dieser Route unterwegs sind.

Die Betreiberfirma Gascade ist auch für die neue Festlandleitung Eugal zuständig, die künftig russisches Erdgas aus der geplanten "Nord-Stream 2"-Trasse weiterleiten soll.