Mit Kettensägen und Grusel-Maske
Horror-Clowns in Greifswald: Kinder massiv verängstigt
Greifswald / Lesedauer: 3 min
Welchen Gedanken "Clowns" nachhängen, wenn sie nun schon auch meinen, Kinder erschrecken zu müssen, ist nicht bekannt. Gewiss aber haben sie nicht über die Folgen ihres Tuns nachgedacht. Sonst würden sie an die guten Clowns denken, die Kinder, ob im Kindergarten oder im Krankenhaus, immer wieder zum Lachen bringen.
Zwei Jungen erschreckt
Bleibt zu hoffen, dass zwei Jungen im Alter von 8 und 13 Jahren ihren Glauben daran nicht verloren haben, als sie am Donnerstagabend, zwischen 18.30 Uhr und 18.55 Uhr, in der Greifswalder Ostrowskistraße und auf dem Wall in Höhe Rubenowstraße, auf mehrere dieser "bösen Clowns" trafen und durch diese massiv verängstigt wurden.
Während in der Ostrowskistraße der Clown mit einer Maske und daran befestigten Haaren und seiner Hose mit den typischen blauen und roten Hosenbeinen auffiel, hatten zwei Clowns auf dem Wall wohl auch Kettensägen in der Hand. Nähere Beschreibungen konnten die Jungs nicht machen. Sollte die Polizei eben diesen "Clowns" habhaft werden, dürfte eine Geldstrafe nach dem Ordnungswidrigkeitsgesetz wegen Groben Unfugs fällig werden. Bis 1.000 Euro sind hier möglich. Das dürfte dann richtig wehtun, warnt die Polizei!
Unheimlicher Trend
Erst am frühen Donnerstagmorgen erschreckte ein Horror-Clown in der Greifswalder Makarenkostraße eine Frau, die an einer Bushaltestelle wartete. In der Nacht zum Freitag waren außerdem "Clowns" in Rostock unterwegs, dabei wurde ein 19-Jähriger mittels eines Baseballschlägers verletzt.
Am Freitag wurde zudem ein angeblicher "Clown-Überfall" in Ueckermünde bekannt. Laut Polizei hat es sich dabei aber um eine Falschmeldung gehandelt.
Wissenschaftler gibt Erklärung zur Motivation der Täter
Warum ist ausgerechnet der Clown so beliebt, der doch eigentlich für Spaß und Freude steht? Der Trend, Figuren, die als kulturell niedlich gelten, zu Horror-Wesen zu stilisieren, sei durchaus weit verbreitet, sagt Psychologe Jens Hoffmann, Leiter des Instituts Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt. "Auch in Filmen wird mit solchen Figuren immer wieder gearbeitet." Die Berichterstattung über entsprechende Fälle in den Medien und sozialen Netzwerken mache die "Clowns" noch bekannter. Der Experte geht aber davon aus, dass die Popularität bald wieder nachlässt - wie oft bei Trends aus dem Internet.
Hoffmann rät jedem, der auf einen Grusel-Clown trifft, keine Angst zu zeigen und sich nicht provozieren zu lassen. "Fordern sie die Person deutlich auf, wegzugehen und greifen Sie notfalls zum Handy, um die Polizei zu alarmieren", sagt der Psychologe.
Dieser Artikel wurde am Freitag, 21. Oktober um 15.32 Uhr aktualisiert.