StartseiteRegionalAnklamIn Anklam werden Theater-Regisseure in die Küche gesteckt

Schnippeln und Schnacken

In Anklam werden Theater-Regisseure in die Küche gesteckt

Anklam / Lesedauer: 3 min

Die neue Spielzeit der Vorpommerschen Landesbühne hat einige Neuerungen zu bieten. So soll es auch in Anklam Familiensonntage und mehr Gastspiele geben.
Veröffentlicht:24.10.2019, 06:22

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Mit „Pauken und Trompeten“ ist die Vorpommersche Landesbühne in die neue Saison gestartet, so lautete nämlich das Motto der diesjährigen Spielzeiteröffnung unter dem neuen Intendanten Martin Schneider.

Und mit viel Schwung soll es auch weitergehen: Schon am kommenden Sonnabend feiert mit der „Theater-Küche“ um 19.30 Uhr ein neues Format Premiere. Dann könnte das Motto aber eher „Schnippeln und Schnacken“ lauten. Die Idee dahinter ist, dass gemeinsam mit dem Regisseur eines aktuellen Stücks etwas gekocht wird, das thematisch zum Stück passt. Umrandet von einer lockeren Plauderei à la Alfred Biolek.

Pommersche Ananas mit Banane

Martin Schneider hat nämlich festgestellt, dass viele Regisseure sehr gern kochen und zumeist auch eine Menge schöner Anekdoten zu erzählen haben. Und das soll dem geneigten Publikum nun nicht mehr vorenthalten werden. Zudem wird es natürlich auch um das anstehende Stück gehen. Am Ende werden die „live“ zubereiteten Gerichte mit dem Publikum verspeist.

Den Auftakt der Reihe bestreitet am Sonnabend Marco Bahr, der Regisseur von „Effi Briest“. Und da der Klassiker von Theodor Fontane einen großen Bezug zu Pommern hat, wird auch etwas regionaltypisches auf den Tisch kommen: Die pommersche Ananas (auch bekannt als Wruke oder Kohlrübe) – kombiniert mit Banane. Die habe zwar nicht so viel mit Pommern zu tun, sei aber äußerst lecker, habe Marco Bahr versprochen. Der wurde in Neustrelitz geboren, hat an der Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin studiert, war in Berlin, in Weimar, Cottbus, Rostock, Greifwald/Stralsund und Neubrandenburg/Neustrelitz engagiert und ist seit 2017 Regisseur der Störtebeker-Festspiele in Ralswiek. Martin Schneider zumindest verspricht sich davon einen unterhaltsamen Abend, der natürlich auch Appetit auf das neue Stück machen soll.

Die „Theater-Küche“ ist aber nur eins von den neuen Formaten, die in der neuen Saison auf dem Plan stehen. Dazu gehören auch Klassenzimmerstücke, wie „Jenseits der blauen Grenze“, das am vergangenen Sonnabend Premiere feierte.

Usedomer Hafen als Spielort im Gespräch

Es wird Familiensonntage geben, bei denen erst ein Märchen gezeigt wird und es anschließend Kaffee und Kuchen gibt. Neu seien ebenfalls die „Hotelkrimis“, bei den das Publikum sich selbst auf die Suche nach dem Täter begibt und nicht zuletzt sind mehr Gastspiele anderer Künstler – unter anderem auch in Anklam – unter der Woche geplant. Damit werde voraussichtlich aber erst im kommenden Jahr begonnen, erklärt Martin Schneider.

Der bestätige gestern auch, dass es Bemühungen gibt, den neu gestalteten Hafen der Stadt Usedom wieder zu bespielen. Nicht wenige Usedomer würden sich das wünschen, weiß der neue Intendant. Und wenn es nun auch noch ein eindeutiges Bekenntnis – auch finanzieller Art – der Stadtvertretung geben würde, sei eine Wiederbelebung der Usedomer Hafenfestspiele durchaus denkbar, wenn auch noch nicht im kommenden Jahr.

Klar sei allerdings auch, dass die Vorpommersche Landesbühne dann auch weiterhin am Spielort Wolgast festhalten werde. Falls dann Usedom als sechste Spielstätte dazu kommen würde, müssten sechs bis acht Leute neu eingestellt werden.