Fast zehn Jahre hat es gedauert: Nun konnten die beiden Städte Anklam und Szczecin ihre Zusammenarbeit auch mit den ersten Fördermillionen besiegeln. Gestern wurde in der Anklamer Nikolaikirche, die zum Erlebnismuseum Ikareum werden soll, dazu der Auftakt für die Kooperation des Anklamer Lilienthal-Museums und des Szczeciner Museums für Technik und Kommunikation unterzeichnet. Gemeinsam wollen beide Einrichtungen den interkulturellen Austausch sowie das eigenständige Erforschen des gemeinsamen Kulturraums fördern, heißt es in der Projektbeschreibung.
Zwei Ausstellungen geplant
Konkret bedeutet dies, dass auf deutscher Seite in der Nikolaikirche ein „Lilienthal-Lab“ als außerschulischer Lernort errichtet werden soll. In Polen entsteht zudem ein „Experimentarium“. Beide Ausstellungen sollen für den Austausch zweisprachig konzipiert werden und moderne interaktive Elemente miteinbeziehen. Die Anklamer Schau soll sich ganz im Sinne Lilienthals mit dem Thema „Fliegen“ beschäftigen, in Szczecin entsteht die Schau zum Thema „Technikgeschichte, Sicherheit in den Verkehrsmitteln und Straßenregeln“. Zusätzlich zu der weiteren Vernetzung und Zusammenarbeit beider Museen wird zudem die zweisprachige Publikation „Technikgeschichte in Pommern“ erstellt.
Hohe Förderquote
Die Stadt Anklam erhält in diesem Rahmen Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro, die Stadt Szczecin rund eine Million Euro. Die beiden Projekte werden damit jeweils zu 85 Prozent aus dem europäischen Programm „Interreg V A“ gefördert. Für die weitere inhaltliche Ausgestaltung der Zusammenarbeit gibt es zudem einen Projektausschuss, der sich gestern ebenfalls in Anklam konstituierte.
Fußboden wird saniert
Neben der inhaltlichen Gestaltung der Ausstellung umfasst die Fördermaßnahme in Anklam zudem als wichtigen Bestandteil die Sanierung des Kirchenbodens. Dafür sind rund 1,175 Millionen Euro vorgesehen. Der Fußboden samt allen technischen Leitungen, die darunter installiert werden sollen, sei die Grundvoraussetzung für die geplante Ausstellung, die dann im Erdgeschoss der Kirche umgesetzt werden soll. Bei den Bodenplatten soll das historische Vorbild der Nikolaikirche wieder aufgegriffen werden, erklärt Anklams Bauamtschefin Sylvia Thurow.