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Alarmstufe Doppelrot

Jeder Hügel könnte auch eine Bombe sein

Anklam / Lesedauer: 2 min

Wer in Anklam bauen will, muss mit explosiven Überraschungen rechnen. Die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg haben tickende Zeitbomben hinterlassen. Im Zentrum herrscht sogar die extreme Warnstufe rot-rot. Deshalb wachsen dort jetzt wie am Fließband Maulwurfshügel von Menschenhand aus dem Boden.
Veröffentlicht:05.09.2014, 08:05
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Was Susanne Bluhm, Geschäftsführerin der GWA, verlauten lässt, klingt zunächst beunruhigend: Für das Neubaugebiet am Marktplatz gilt die höchste Alarmstufe, also rot-rot, was die Wahrscheinlichkeit anbelangt, dass dort Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg stecken. Nach diesen schlummernden Zeitbomben wird derzeit gesucht, das Ergebnis dokumentiert sich im bizarren Bild der aufgeworfenen Hügel, die in Reih und Glied den Platz vor der Nikolaikirche zieren. Genau das aber ist auch der Grund, warum man Entwarnung geben kann. „Für Anklamer Bürger besteht zu 100 Prozent keine Gefahr“, sagt Bluhm.

Die Hügel entstehen durch Bohrungen für Metalldetektoren, die den Boden sondieren. Würde die Sonde Metall orten, müsste Alarm geschlagen werden. Egal, ob da ein Kochtopf, ein Stahlhelm oder eben eine Bombe im Verborgenen schlummert. Bis nächste Woche können die Arbeiten abgeschlossen sein, wenn es zu keinem von Topf oder Bombe ausgelösten Zwischenfall kommt. Da Anklam im Krieg mehr als einmal das Ziel schwerer Bombenangriffe durch die Alliierten, aber auch durch die deutsche Luftwaffe gewesen ist, gilt gerade für das umzäunte Terrain allerhöchste Alarmstufe. Was nicht gleich heißt, dass hier tatsächlich explosive Kampfmittel im Boden schlummern – es geht lediglich um die Wahrscheinlichkeit, dass an einem Punkt überhaupt Bomben gefallen sind.