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Anschlag auf Demokratiebahnhof

Kritik an "unprofessioneller" Polizeiarbeit

Anklam / Lesedauer: 1 min

War die Polizei bei der Spurensicherung nach dem Farb- und Brandanschlag auf den Anklamer Demokratiebahnhof zu nachlässig? Gründungsmitglied Klara Fries kritisierte die Polizeiarbeit nun öffentlich – wenige Stunden vor der geplanten Sicherheitskonferenz für den Demokratiebahnhof.
Veröffentlicht:20.06.2017, 11:54

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Klara Fries, Mitbegründerin des Anklamer Jugendzentrums Demokratiebahnhof, bezeichnete die Polizeiarbeit im Zuge des Anschlags vor zehn Tagen nun öffentlich in einem Interview mit der Berliner Tageszeitung „taz” als „unprofessionelle Reaktion”. Unbekannte warfen nachts Farbbomben und Molotowcocktails an und in den Anklamer Demokratiebahnhof, während dort mehrere Jugendliche übernachteten.

Auch der Nordkurier war in den vergangenen Tagen bereits Hinweisen dieser Art nachgegangen. Die Spuren des Anschlags am Tatort sollen unzulänglich gesichert worden sein, und für die Betroffenen habe es keine psychologische Betreuung durch die Polizei vor Ort gegeben, sagte Fries.

Keine guten Voraussetzungen für ein gutes Ergebnis

Axel Falkenberg kann diese Kritik in keiner Weise nachvollziehen. „Es ist unerhört, derartige Kritik zu äußern, ohne vorher mit uns, der Polizei, darüber gesprochen zu haben”, sagte der Pressesprecher der Polizeiinspektion Anklam. Vor allem in Hinblick auf die am Dienstag anstehende Sicherheitskonferenz seien solche Äußerungen im Vorfeld nicht hilfreich, sagte Falkenberg.

Vertreter der Stadt, der Polizei, des Demokratiebahnhofes sowie weitere offizielle Behörden und Einrichtungen kommen am Dienstag am Runden Tisch zusammen, um darüber zu beraten, wie man den Bahnhof in Zukunft besser schützen könne. „Wie soll man unter solchen Voraussetzungen gemeinsam zu einem guten Ergebnis kommen?”, so Falkenberg.