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AfD-Beben geht weiter

Matthias Manthei tritt aus AfD aus

Anklam / Lesedauer: 1 min

Der nächste Paukenschlag der Schweriner AfD-Abtrünnigen: Der Landtagsabgeordnete Matthias Manthei will nicht mehr länger Parteimitglied sein. Der Partei wirft er mafiöse Strukturen vor.
Veröffentlicht:08.10.2017, 15:21

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Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern hat einen ihrer einst führenden Köpfe endgültig verloren: Der Landtagsabgeordnete Matthias Manthei hat nach seinem Fraktionsaustritt nun auch den Austritt aus der Partei verkündet. Er folgt damit seinen neuen Fraktionskollegen Christel Weißig, Ralf Borschke und Burkhrad Wildt. Zusammen mit ihnen hatte er unmittelbar nach der Bundestagswahl die Schweriner AfD-Fraktion verlassen und die neue Fraktion „Bürger für Mecklenburg-Vorpommern” gegründet. Manthei war 2016 für die AfD im Anklamer Wahlkreis direkt ins Parlament gewählt worden.

In seiner am Sonntag verschickten sechsseitigen Erklärung geht er mit seiner alten Partei, die er in Vorpommern-Greifswald einst mit aufgebaut hat, hart ins Gericht. Demnach könne er nun sogar nachvollziehen, warum es sogenannte „Exit-Programme” für Aussteiger aus der rechten Szene gebe: „Man muss eine starke Persönlichkeit sein, will man die AfD verlassen. Viele, die aussteigen, wählen zunächst den Weg der inneren Immigration und treten dann lieber still und heimlich aus”, so Manthei, der sich schon Mitte der Woche im Nordkurier über massive Anfeindungen seiner ehemaligen Parteifreunde beklagt hatte.

Für viele radikale Parteimitglieder sei die AfD aus seiner Sicht keine Partei, sondern mehr eine Ersatzfamilie mit mafiösen Strukturen, „die man nicht verlassen kann und in der man sich gegenseitig wirtschaftlich versorgt.” Anderen Parteien könne man deshalb auch nicht glaubhaft die Schaffung von Versorgungsposten vorwerfen, so Manthei.