Bleibt die Außenstelle des Amtes Anklam-Land in Ducherow oder nicht? Diese Frage ist nach wie vor offen. Um zumindest eine Übergangslösung vor Ort zu sichern, haben nun die Ducherower Gemeindevertreter eine Grundsatzentscheidung getroffen.
Lesen Sie auch: Schwerin lässt Pläne für neuen Amtssitz in Ducherow platzen
Demnach sollen die Räumlichkeiten in der Hauptstraße 74/75 zunächst dem Amt weiter zur Verfügung stehen und das auch wenn eine Entscheidung gegen eine künftige Amtstube in Ducherow gefällt wird.
Ausreichend Platz vorhanden
Die Übergangslösung wäre damit gesichert – oder geht da sogar noch mehr? Das gesamte Gebäude wäre wohl auch als neue Außenstelle durchaus geeignet. Der Platzbedarf würde dafür bei einer vollständigen Nutzung der Hauptstraße 74/75 ausreichen, schätzt es der leitende Verwaltungsbeamte Florian Heuer ein.
Eine Lösung, mit der auch die Ducherower wohl gut leben könnte, wie es Bürgermeister Bernd Schubert andeutet. Man wollte demnach keineswegs das gesamte Amt nach Ducherow holen oder Ähnliches. All das habe der Bürgermeister schon gehört, es stimmt aber schlichtweg nicht.
Mehr lesen: Ducherower denken über Amtsaustritt nach
Anspruch als einwohnerstärkste Gemeinde
„Alles, was wir möchten, ist, dass die Außenstelle des Amtes Anklam-Land, so wie sie vorher bestand, bleibt. Nicht mehr und nicht weniger”, macht Schubert klar. Als Argument dafür führt er zudem die Einwohnerzahlen an. „Ducherow ist mit Abstand die einwohnerstärkste Gemeinde im Amtsbereich und hat vergleichbar in der Region fast 1000 Einwohner mehr als etwa Lassan”, erklärt er.
Da sei es aus Sicht der Gemeindevertretungsmitglieder auch keineswegs vermessen, dass auch eine Außenstelle der Amtsverwaltung vor Ort ihren Platz hat. Zumal dies bis vor Kurzem auch noch gar nicht angezweifelt wurde.
„Hätte es den Notfall mit dem alten Gebäude nicht gegeben und der kurzfristige Auszug umgehend erfolgen müssen, wäre die Debatte um den Ducherower Standort gar nicht aufgekommen”, so Schubert.
Bei Vermietung enge Grenzen gesetzt
In der Not hätten man vor Ort zudem alles ermöglicht, was machbar war. „Das habe ich zum Teil als Bürgermeister auch alleine entschieden”, sagt er. Um so klarer sei aber auch gewesen, dass etwa die Nutzung des Sport- und Kulturzentrums eben keine Dauerlösung sein konnte.
Auch was die Vermietung der Räumlichkeiten angeht, seien den Ducherowern mangels klammer Gemeindekonten Grenzen gesetzt. Die Erfassung von Mieten und die Erstellung eines Wertgutachtens für einen eventuellen Verkaufs der Gebäude in der Hauptstraße müssen erfolgen – darauf pochte allein schon die Rechtsaufsicht in der Haushaltsgenehmigung.
Aktuell hatte sich mit der Amtssitzfrage jüngst eine extra gegründete Arbeitsgruppe befasst. Bereits am 31. Mai soll der Amtsausschuss zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommen und dann auch erneut über den Amtssitz debattieren.