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Sanierung

Notsicherung an Rossiner Kirche abgeschlossen

Rossin / Lesedauer: 3 min

Vermutlich 350 Jahre haben die Stützpfeiler Wind und Wetter getrotzt. Im Jahr 2020 wurden allerdings Sanierungsarbeiten nötig, die noch einiges nach sich ziehen sollten.
Veröffentlicht:05.12.2022, 18:59

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Ausgerechnet einer der vier Stützpfeiler, die der Rossiner Kirche ihr prägnantes Aussehen geben, wurde im Jahr 2020 zum Sanierungsfall. Wind und Wetter hatten offenbar dafür gesorgt, dass sich die dort vermauerten Feldsteine gelockert hatten. Bei der geplanten Sanierung des Pfeilers wurde dann aber festgestellt, dass der gesamte Baukörper der Kirche mit Zugankern rundum gesichert werden müsste, berichtet der Ducherower Pastor Gunther Schulze.

Aus den ursprünglich geplanten 10 000 Euro für die Sanierung des Pfeilers wurden dann insgesamt fast 100 000 Euro. Darin enthalten der Abriss des alten Pfeilers, der aufwändige Einbau der Zuganker und schließlich musste auch noch die Nordwest-Ecke des Kirchenschiffes neu aufgemauert werden.

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Fördermittel aus dem Vorpommern-Fonds

Die Bauarbeiten konnten letztendlich auch dank einer Förderung aus dem Vorpommern-Fonds in Höhe von 30 000 Euro von August 2021 bis August 2022 durchführt werden, betont der Pastor, der für insgesamt zwölf Kirchen in seiner Gemeinde zuständig ist. 2000 Euro seien zudem von der Gemeinde Rossin dazugegeben worden, den Rest der Kosten habe die Kirche übernommen.

Nun ist diese Notsicherung zwar abgeschlossen, allerdings sollte der nun noch fehlende Pfeiler auch wieder aufgemauert werden, wenn das entsprechende Geld da ist, findet die ehrenamtliche Küsterin Birgit Peise-Neels. Und auch die übrigen drei Pfeiler hätten eine Sanierung nötig. Denn schließlich sei auch die Rossiner Kirche ein Stück Kulturgeschichte und erhaltenswert, selbst wenn dort nur noch selten Gottesdienste stattfinden würden.

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Krippenspiel wird vorbereitet

Sie selbst engagiert sich dafür, dass das Gotteshaus auch weiterhin ein Ort der Begegnung bleibt. So habe sie sich zum Ziel gesetzt, dass die Grüneberg-Orgel mindestens zwei Mal im Jahr erklingt, die 2008 restauriert wurde und zuvor viele Jahrzehnte schweigen musste.

Im Moment bereitet sie zudem mit neun Kindern aus Rossin im Alter von 5 bis 14 Jahren das diesjährige Krippenspiel vor. Das mache ihr viel Freude, sagt Birgit Peise-Neels, zumal sie am Anfang nur erahnen konnte, wie viele Kinder zu den Proben erscheinen würden. In der Rossiner Kirche soll das Krippenspiel dann am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, um 17 Uhr gezeigt werden. Und schon am vierten Adventssonntag, 18. Dezember, ist es um 16 Uhr in der Ducherower Kirche zu sehen.

Bau aus dem 15. Jahrhundert

Die Rossiner Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und es ist daher auch nicht das erste Mal, dass dort größere Bauarbeiten anstanden. Bereits im Jahr 1678 soll eine umfassende Erneuerung stattgefunden haben, bei der unter anderem die Fenster sowie das West- und das Südportal ihre heutige Form erhielten.

Zudem habe die Kirche damals ihren verbretterten Dachturm und wahrscheinlich auch die auffälligen Pfeiler erhalten haben, heißt es. Auch in den vergangenen 30 Jahren standen immer wieder kleine und größer Sanierungsarbeiten an, um die Kirche und ihre zum Teil prunkvolle Ausstattung zu erhalten.