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Corona-Protest

Polizei kontrolliert Maskenverweigerer bei Anklamer Demo

Anklam / Lesedauer: 3 min

Am Montag versammelten sich wieder mehrere hundert Menschen unangemeldet zur Demo auf dem Marktplatz. Nicht jeder wollte der Polizei und den Auflagen folgen.
Veröffentlicht:08.02.2022, 19:26

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Nachdem die Corona-Demos in Anklam in den vergangenen zwei Wochen einen offiziellen Anmelder bei der Versammlungsbehörde des Landkreises gefunden hatten, zogen die Kritiker der Corona-Politik in dieser Woche wieder unangekündigt durch die Stadt. In der Spitze schätzt die Polizei die Teilnehmerzahl auf rund 310 Menschen. Die Beamten begleiteten den Aufmarsch und setzten entsprechend der fehlenden Anmeldung auch die Auflagen und eigentliche Streckenführung fest. Wobei es allerdings wiederholt zu Problemen kam.

Andere Route gewählt

„Fast alle Versammlungsteilnehmer hielten sich nicht an die Auflage zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung”, heißt es von der Polizei. Deshalb wurde der Aufzug gegen 19 Uhr auch in der Anklamer August-Bebel-Straße gestoppt und die Teilnehmer auf die Maskenpflicht hingewiesen. Doch auch dieser Aufforderungen kamen laut Polizei nur Wenige nach. Zudem setzte sich der Tross eigenmächtig wieder in Bewegung und wich von der vorher festgelegten Aufzugstrecke ab. Gegen 19.15 Uhr wurde die Demonstration auf dem Marktplatz dann für beendet erklärt.

Die Polizei appelliert in diesem Zuge erneut, Versammlungen vorab bei den Behörden gemäß des Versammlungsgesetzes anzumelden. Dann könnten auch im Vorfeld entsprechende Absprachen erfolgen und der Aufzug möglichst störungsfrei und ohne Probleme durchgeführt werden, so Polizeisprecher Ben Tuschy in Anklam.

Die Polizei bewege sich bei den zahlreichen Versammlungen in Vorpommern nach wie vor in einem Spagat zwischen Deeskalation und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten und teils auch Straftaten. So wurden auch an diesem Montag in Anklam konsequente Maskenverweigerer aus dem Zug gezogen und die Personalien für eine Anzeige festgestellt. Ebenso wurde ein Straftatbestand wegen Polizisten-Beleidigung aufgenommen. Des Weiteren liege erneut ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz vor.

Polizei richtet sich weiter auf die große Demo ein

Alles in allem schätzen die Polizei den wöchentlichen Aufzug in Anklam als einen der größten im Landkreis ein – womit auch die Aufmerksamkeit der Beamten auf den Geschehnissen in der Hansestadt liege. Generell hätte sich in dieser Woche abermals gezeigt, dass eine Kooperation der Teilnehmer mit den Einsatzkräften der Polizei überwiegend nicht zu erkennen war. Mit der eskalierten Situation Anfang Januar, wo die Beamten wiederholt Reizspray einsetzten, sei dies aber nicht zu vergleichen, heißt es von der Polizei.

Die Versammlungsbehörde des Landkreises lässt den Umgang mit der Demo in Anklam noch offen. „Das Versammlungsgeschehen im gesamten Landkreis wird derzeit von uns als Versammlungsbehörde ausgewertet. Ob sich daraus weitere Schritte ergeben werden, lässt sich derzeit noch nicht sagen”, heißt es vom Kreis.

Eine angemeldete Mahnwache unter dem Motto „Demokratie, gewaltfrei und Solidarität” mit rund 20 Teilnehmern vor dem Rathaus verlief dagegen störungsfrei.