StartseiteRegionalAnklamPolizeipräsident lässt jetzt Maulwürfe jagen

Anklam

Polizeipräsident lässt jetzt Maulwürfe jagen

Anklam / Lesedauer: 2 min

Der Neubrandenburger Polizeipräsident Knut Abramowski ist ein versierter Maulwurfsjäger. Mit einer Episode, die er anlässlich der Einführung von Andreas ...
Veröffentlicht:10.05.2013, 02:30
Artikel teilen:

Der Neubrandenburger Polizeipräsident Knut Abramowski ist ein versierter Maulwurfsjäger. Mit einer Episode, die er anlässlich der Einführung von Andreas Furth als Leiter des Anklamer Polizeireviers zum Besten gab, ließ er sein Spezialwissen aufblitzen. Da berichtete Abramowski von einem Freund, der so einen Maulwurf aus seinem Garten umquartieren wollte. Dem machte der Polizeipräsident einen Strich durch die Rechnung. Auch die Umsiedlung von Maulwürfen müsse nach Recht und Gesetz erfolgen, ließ er die Anwesenden während der Amtseinführung wissen.
Nun lässt der Neubrandenburger Polizeipräsident in den eigenen Reihen nach einem „Maulwurf“ fahnden. Gesucht wird der Polizist, der Informationen um die Besetzung des Chefpostens an unsere Redaktion weitergab. In der Anklamer Polizeiinspektion (PI) laufen seit Wochen entsprechende interne Überprüfungen. Dies bestätigte Ortrun Schwarz, Pressesprecherin der PI. Zu Details wollte sie nichts sagen.
Polizeidirektor Gunnar Mächler, Leiter der PI Anklam, sieht in der Überprüfung einen legitimen Vorgang: Nicht jeder Mitarbeiter sei berechtigt, interne Informationen weiterzugeben. Wenn ein Beamter Probleme mit dienstlichen Belangen habe, sei der jeweilige Vorgesetzte sein erster Ansprechpartner. „Hat der Beamte Probleme mit seinem Vorgesetzten, kann er sich an mich wenden. Meine Tür steht immer offen!“ Gespräche mit der Presse kommen in dieser Betrachtung offenbar nicht vor, mehr noch, sie werden als möglicher krimineller Akt verfolgt. Doch kann die Besetzung des Dienstpostens des Anklamer Revierleiters mit dem Bezirkspersonalrat Martin S. wirklich ein polizeiinternes Geheimnis sein? Haben die Menschen in Anklam und Umgebung nicht ein Recht zu erfahren, dass ihr Polizeirevier von einem Chef geführt wird, der eigentlich gar nicht da ist? Fragen, die Polizeipräsident Abra-
mowski bei seiner aktuellen Maulwurfsfahndung noch nicht beantwortet hat. Im Gegenteil: Unsere entsprechende Berichterstattung und die Frage, ob womöglich Dankbarkeit eine Rolle bei der ungewöhnlichen Personalmaßnahme gespielt haben könnte, quittierte er mit einer Beleidigungsanzeige gegen unseren Re-
porter.