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Zuckerfabrik

Rüben können kommen, Besucher jedoch nicht

Anklam / Lesedauer: 3 min

Die Rübenkampagne 2020/21 hat offiziell begonnen. Nun bringen Lkw ihre süße Fracht zur Anklamer Zuckerfabrik. Bei der diesjährigen Verarbeitung bleibt die Öffentlichkeit außen vor.
Veröffentlicht:13.09.2020, 19:06

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Auf eine Sache scheint trotz der neuen Umstände in diesem Jahr Verlass zu sein: Die Kampagne zur Verarbeitung von Zuckerrüben beginnt Anfang September. So können Rüben-Lkw aus der Region seit Dienstag wieder auf das Betriebsgelände in Anklam fahren, um dort ihre schweren Ladungen loszuwerden.

Als erster Fahrer der diesjährigen Kampagne durfte gestern David Witt aus Lassan einen Blumenstrauß entgegennehmen, der seine Rüben aus Klein Bünzow nach Anklam beförderte. Bereits im Vorjahr führte der Lassaner die Kolonne durch das Werkstor an.

Aus Sicherheitsgründen kein Zutritt

Eine offizielle Veranstaltung zur Eröffnung der Kampagne, wie sie in den vergangenen Jahren regelmäßig durchgeführt wurde, gab es am Dienstag nicht. Auch Reporter und Fotografen des Nordkurier mussten aus Sicherheitsgründen außen vor bleiben. „Die Gesundheit der Belegschaft hat höchste Priorität“, erklärte Zuckerfabrik-Sprecherin Birte Noll diese Entscheidung.

Um die Mitarbeiter zu schützen und den Produktionsbetrieb sicherzustellen, habe die Cosun Beet Company Anklam beschlossen, während der Kampagne lediglich Betriebsfremden, die eine produktionsbezogene Leistung erbringen, Zutritt zum Gelände zu gewähren – und das unter Einhaltung strenger Schutzmaßnahmen. So müsse beispielsweise zu jeder Zeit eine Atemschutzmaske getragen werden.

Tag der offenen Tür muss auch ausfallen

Der Sprecherin zufolge fand der Auftakt am Dienstag also größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Lediglich zwei Kamerateams konnten das Gelände betreten, weil das Unternehmen selbst nicht für Filmaufnahmen sorgen konnte. Als gute Tradition zum Auftakt hatte sich zuletzt auch eine Führung von Zuckerfabrik-Chef Matthias Sauer durch die Fabrik und über das Gelände etabliert. Noll zufolge müssen in diesem Jahr aber auch sämtliche Führungen ausfallen. Dazu gehört auch der Tag der offenen Tür im Herbst.

Mehr lesen:Zuckerfabrik Anklam darf mehr produzieren

Die Zuckerfabrik rechnet in diesem Jahr mit einem etwas geringeren Rübenertrag als noch im Vorjahr. So wird laut einer im August durchgeführten Proberodung ein Ertrag von 73 Tonnen Rüben pro Hektar erwartet, bei einer Anbaufläche von insgesamt 22.600 Hektar. Im Vorjahr holten die Bauern eben so viele Tonnen von ihren Feldern, allerdings bei geringerer Fläche. Weil ausgleichend dafür aber ein höherer Zuckergehalt prognostiziert wird, soll im Ergebnis ein gleichbleibender Zuckerertrag von 13,2 Tonnen pro Hektar herauskommen.

Ziel der Zuckerfabrik sind 13.000 Tonnen Rüben – pro Tag

Ziel der Zuckerfabrik sei es, während der Kampagne im Schnitt etwas über 13.000 Tonnen Rüben pro Tag zu verarbeiten, um etwa 100.000 Tonnen Weißzucker, 23.000 Tonnen Melasse und 35.000 Tonnen Schnitzelpellets zu produzieren.

Darüber hinaus sollen über 200.000 Tonnen Dicksaft am Standort eingelagert und mehr als 120.000 Tonnen Zuckerrübenschnitzel, sowie 60.000 Tonnen Kalkdünger direkt an die Landwirtschaft abgegeben werden. Parallel zur Rübenkampagne werde der ganzjährige Betrieb der Anlagen zur Herstellung von Bioethanol und von Biomethan fortgesetzt.