Schaf an der A20
Schießerlaubnis: Jetzt droht der Scha(r)frichter
Jarmen / Lesedauer: 2 min
So richtig wohl fühlt sich Jarmens Ordnungsamtsleiter Rainer Hardt auf keinen Fall mit dem, was er da gerade eingerührt hat. Immerhin kennt der Vizebürgermeister die mitunter ausufernde Tierliebe der Deutschen und ist selbst alles andere als ein Freund des Tötens. Doch ausgerechnet jetzt in der Adventszeit will der Mann ein Schaf erschießen lassen.
Schaf war auch Fall für den Verkehrsfunk
Mutmaßlich von der Rasse her ein Kamerunschaf stolziert es seit mehr als zwei Monaten durch die Gegend zwischen der Stadt Jarmen sowie den Gemeinden Völschow und Neetzow-Liepen, mal dicht an der L 35 entlang, mal östlich der parallel verlaufenden A20. Besonders häufig kreuzt es an der zwischen beiden Straßen errichteten Windkraftanlage nördlich Völschows auf, vermutlich, weil sich in der Fundamentgrube des Windrads das Niederschlagswasser sammelt.
Vergangenen Freitag nun war es sogar schon ein Fall für den Verkehrsfunk, weshalb das zuständige Ordnungsamt gleich zu Beginn der Woche verstärkte Bemühungen an den Tag legte, den offensichtlich ausgebüxten Vierbeiner seiner Freiheit zu berauben beziehungsweise einen Eigentümer zu finden.
„Das tut uns wirklich leid für das Tier”
Eine alles andere als leichte Aufgabe, wie Rainer Hardt feststellen musste. Über das kreisliche Veterinäramt seien zwar einige Schafhalter in der Umgebung bekannt. „Aber keinem will das entlaufen sein.“ Die anfängliche Idee, es von einem dieser Experten fangen zu lassen, sei angesichts des unwegsamen Geländes und der nahen Verkehrswege aus Sicherheitsgründen inzwischen wieder verworfen worden.
Denn während das Schaf die Annäherung von Zweibeinern bisher ohnehin meist im Galopp vereitelte, scheinen ihm Autos weniger auszumachen. Genau das ist auch der Grund, warum sich Rainer Hardt mit den Fachleuten im Landratsamt für die Radikalvariante entschieden hat, sprich das Erschießen durch einen Jäger. „Das tut uns wirklich leid für das Tier, aber wir sehen keine andere Lösung.“