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DDR-Krebsforscher und Friedensaktivist

Stephan Tanneberger ist tot

Anklam / Lesedauer: 2 min

Dr. Dr. Stephan Tanneberger ist tot. Der Gründer des Anklamer Friedenszentrums und ehemalige Chef des DDR-Krebsinstituts litt seit Jahren an Blut- und Knochenkrebs. Nach einem schweren Sturz lag er in einem künstlichen Koma, aus dem er nicht mehr erwachte.
Veröffentlicht:07.03.2018, 14:17

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Der Gründer des Anklamer Friedenszentrums und ehemalige Chef des DDR-Zentralinstituts für Krebsforschung, Prof. Dr. Dr. Stephan Tanneberger ist am 5. März im Alter von 82 Jahren verstorben. Tanneberger war seit drei Jahren an Blut- und Knochenkrebs erkrankt, wie Anklams Bürgermeister Michael Galander sagte, der zu Tanneberger wegen des Friedenszentrums ein enges Verhältnis hatte.

Seit dem 19. Februar habe Tanneberger im Krankenhaus gelegen, nachdem er am Abend des 19. Februar in seinem Haus in Liepe auf Usedom gestürzt war, wie Galander sagte. Tanneberger kam ins Greifswalder Uniklinikum, wo er noch am späten Abend operiert und in ein künstliches Koma versetzt wurde, aus dem er nicht mehr vollständig erwachte, so Galander. Er lag bis zuletzt auf der Intensivstation.

Großer Verdienst für Anklam

Galander selbst habe Tanneberger am 19. Februar noch vor dem Sturz zu Hause besucht. "Es war deutlich erkennbar, dass es ihm nicht gut geht", sagte Galander. Tanneberger habe blass und abgemagert ausgesehen.

Jeannine Rösler, Vorsitzende der Linken im Landkreis Vorpommern-Greifswald und Kuratoriumsmitglied des Friedenszentrums, sagte: „Wir werden die tiefgehenden, stets freundlichen Gespräche mit ihm und seine kritischen Beiträge zu politischen Fragen sehr vermissen.”

Tanneberger hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass das ehemalige Wehrmachtsgefängnis in Anklam teilrestauriert und eine Stätte des Gedenkens wurde. Auch für das Projekt „Wald für Frieden und gegen Klimawandel”, als Teil des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), in der Anklamer Südstadt setzte er sich ein. „Sein Verdienst für Anklam, die Region und weit darüber hinaus ist unbestritten”, so Rösler in einer Mitteilung.