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Wendezeit

Tafel am Theater soll an Wende erinnern

Anklam / Lesedauer: 2 min

Bei der Einweihung der Gedenktafel am Anklamer Theater, die an den Herbst 1989 erinnern soll, kamen viele Anklamer zusammen die damals aktiv am politischen Umbruch mitwirkten.
Veröffentlicht:09.11.2019, 16:26

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Um die politische Wende im Herbst 1989 und den Mauerfall, der vor 30 Jahren stattfand, kommt man in diesen Tagen kaum herum, sagte Anklams Bürgermeister Michael Galander (IfA). Doch es ist eben auch ein wichtiges Datum in der deutschen Geschichte: Immerhin, ohne die Wiedervereinigung wüsste er selbst nicht, wo er heutzutage stehen würde, ergänzte Galander.

Festakt zum Festtag

Am Anklamer Theater, einem zentralen Ort für die politischen Umbrüche in der Region, wurde eine Infotafel dazu enthüllt. Diese ist, wie auch an anderen Orten in der Stadt, in vier Sprachen verfasst. Zur Einweihung kamen neben vielen Anklamer Stadtvertretern auch zahlreiche Bürger, die sich damals in die politischen Geschehnisse einbrachten. Ein Festakt zu einem Festtag, befand der Bürgermeister.

Wolfgang Bordel, als langjähriger Anklamer Intendant und damalige Leiter des Theaters, fand wiederum als Festredner nicht nur positive Worte. So gebe es Anlässe, zu denen freue man sich eingeladen zu werden, bei anderen sei man eher froh, nicht eingeladen worden zu sein, so Bordel. Bei der Enthüllung der Tafel wisse er noch nicht so recht, ob Erstes oder Letzteres für ihn zutreffe.

Theater war Treffpunkt in Wendezeit

Er habe seine Zweifel, ob eine Info-Tafel wirklich die Geschehnisse und Beweggründe der Zeit vermitteln kann, so Bordel. Er freue sich jedoch so viele Gesichter wiederzusehen, die damals zu den vielen Veranstaltungen und Zusammenkünften kamen, denen das Theater in der Wendezeit Platz bot. Viele sah er damals zum ersten Mal im Theater, so Bordel. Die Menschen seien damals zusammengekommen, um die DDR auf demokratische Füße zu stellen, stellte er vorweg. An die Weggefährten von damals richtet er aber auch einen Appell – manches sei nicht so geworden, wie es damals gewollt war: „Aber wir sind noch da und haben Zeit weiter zu kämpfen.“

Nach der Enthüllung der Tafel, die Bordel gemeinsam mit Bürgervorsteher Andreas Brüsch (IfA) vollzog, konnte zumindest Musiker Bodo Lemke von der Pommerschen Bläsergruppe dem Intendanten direkt einen Wunsch erfüllen – sein letztes Lied war der „Kleine Trompeter“.