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Sanierung der Seitenkapelle

Unerwartete Entdeckung bei Bauarbeiten in Anklamer Marienkirche

Anklam / Lesedauer: 2 min

Die Arbeiten an der Seitenkapelle der Anklamer Marienkirche gehen voran. Dabei wurden auch Bemalungen an den Wänden entdeckt, wo sie so eigentlich nicht vermutet wurden.
Veröffentlicht:15.04.2020, 07:47

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Wo einst die Gebeine von bedeutenden Anklamer Familien ruhten, sind in diesen Tagen im Gewölbe der Anklamer Marienkirche nun die Bauarbeiter tätig. Die Maßnahmen bilden den letzten Abschnitt der vor gut drei Jahren begonnenen Sanierung der Seitenkapelle. Rund 25.000 Euro fließen noch einmal in die Baumaßnahme – 20.000 Euro davon kommen vom pommerschen Kirchenkreis.

Bei der jetzigen Sanierung des Kellergewölbes samt neuer Treppe soll für die Kirchengemeinde ganz praktisch vor allem eines herausspringen – mehr Lagerfläche. Diese werde für diverse Utensilien, wie etwa für die Bühne dringend benötigt, weiß Thomas Binder als Geschäftsführer der Anklamer Kirchengemeinden.

Blick auf die Gebeine und Särge

Die Öfen der alten Warmluftheizung, die im Zuge der großen Sanierung Anfang der 1930er Jahre im Keller verbaut wurden, sollen als Schaustücke erhalten bleiben. In ihrer Funktion wurden sie bereits Ende der 2000er Jahre von einer modernen Heizung abgelöst.

Die Grüfte der Kaufmanns- und Tuchmacher-Familie Stavenhagen und der Bürgermeister-Familie Hassert indes wurden bereits beim Heizungseinbau 1934 geöffnet. Vor gut 20 Jahren erinnerte sich der Ortschronist Günther Beyer im Nordkurier daran, wie er als Kind – wie viele andere Anklamer – in dieser Bauzeit einen Blick auf die Gebeine und Särge werfen konnte.

Ausarbeitung eines größeren Sanierungskonzeptes

Bei den jetzigen Bauarbeiten sind es vor allem die Entdeckungen im Kirchenschiff hinter den hölzernen Familienkapellen, die auch für die Kirchengemeinde neue Erkenntnisse bringen. So ist die erhaltene Ausmalung der Kirche auch in diesem hinteren Bereich wohl umfassender als bislang gedacht. Was die Malereien im Einzelnen darstellen, ist allerdings noch unklar. 2016 wurden die Malereien in der Seitenkapelle zunächst von der Decke bis etwa gut drei Meter über dem Erdboden gesichert.

Generell soll nun für die kommenden Jahre ein größeres Sanierungskonzept für die Anklamer Marienkirche ausgearbeitet werden. Dazu befinde man sich aber noch in der Anfangsphase und in der Abstimmung.