Energiekrise
Wasserkosten steigen 2023 deutlich
Anklam / Lesedauer: 2 min
Nicht nur beim Strom und Gasverbrauch, sondern auch am heimischen Wasserhahn werden viele Vorpommern wohl ab dem kommenden Jahr zu Sparmaßnahmen greifen. Dies liegt jedoch nicht an einer möglichen Knappheit, sondern eher an den steigenden Kosten.
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Die werden ab dem 1. Januar 2023 deutlich teurer als bislang zu Buche schlagen. Konkrete absolute Zahlen liefert der Wasser- und Abwasserzweckverband aktuell noch nicht in Gänze, da ein entsprechender Beschluss in dem Gremium noch aussteht. Doch auch die einzelnen Bestandteile zeigen bereits, in welche Richtung es wohl gehen wird.
So wurde auch der Zweckverband von den stark gestiegenen Stromkosten kalt erwischt. Der laufende Vertrag endet zum 31. Dezember dieses Jahres. Ab dem 1. Januar greifen neue Konditionen und die schlagen ordentlich ins Kontor.
Strompreise für Anlagen auf das Fünffache erhöht
So habe die europaweite Ausschreibung für die Stromversorgung der Anlagen des Zweckverbandes nun die fünffache Summe des bisherigen Preises ergeben. Kosten, die auf die Kunden komplett umgelegt werden müssen, so GkU-Geschäftsführer Frank Strobel. In konkreten Zahlen bedeute dies für die Jahre 2023 und 2024 schon allein einen Anstieg der Nettokosten beim Trinkwasser um 9 Cent pro Kubikmeter und beim Abwasser um 30 Cent pro Kubikmeter.
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Doch der Strom ist nicht der einzige Kostentreiber. Auch die Preise für Kraftstoff und Material hätten sich verteuert – wenn auch in einem geringeren Umfang, heißt es von der Gesellschaft für kommunale Umweltdienste (GkU). Zudem müsse ab dem 1. Januar auf Trinkwasser und Abwasser auch noch die Mehrwertsteuer erhoben werden.
Auch dies müsse in die Kalkulation der neuen Preise einfließen. Dabei soll zudem darauf geachtet werden, dass die prozentuale Steigerung für einen Musterhaushalt mit vier Personen und für einen Musterhaushalt mit zwei Personen gleich ist.
Abwasser um 23 Prozent teurer
Dies soll über eine gleichzeitige Erhöhung von Grund- und Mengenpreis erreicht werden. Für beide Haushalte sollen die Kosten aufs Jahr gesehen so jeweils um rund 13 Prozent beim Trinkwasser und um 23 Prozent beim Abwasser steigen.
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Die höheren Kosten beim Abwasser hängen zum einen mit der Mehrwertsteuer zusammen, zum anderen seien hier die Energiekosten einfach höher, heißt es. Außerdem würden seit diesem Jahr aufgrund der hohen Gaspreise keine kostengünstigeren Fällungsmittel mehr hergestellt. Ein Alternativprodukt, das nun verwendet werden muss, sei gleich doppelt so teuer. Auch hier dreht sich die Preisspirale also weiter.