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Überraschungsboxen

Wenn man nicht weiß, was in der Kiste steckt

Anklam / Lesedauer: 4 min

Die Welt und das Internet stecken voller Überraschungen. Im Gespräch mit einigen überraschungsfreudigen Vorpommern erklären wir das Prinzip der Überraschungsboxen.
Veröffentlicht:16.09.2019, 08:26

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„Wir wissen nie, was in der Box ist und das macht das Ganze so spannend“, erzählt Emily Blechschmidt. Zusammen mit Schwester Hannah freut sich die Eggesinerin seit fast zwei Jahren jeden Monat auf das kleine Paket, was die Post bis an die Haustür bringt.

Die Idee für diese Überraschungsbox kam damals allerdings von ihrer Mutti Doreen Blechschmidt, die mit dem Abo der „Glossybox“ jeden Monat ganz einfach ihre Mädchen überrascht.

„Schon Tage bevor die Box kommt sind wir ganz aufgeregt“, sagt die 14 jährige Hannah. Sie berichtet weiter, dass ihre Glossybox viele Neuigkeiten auf dem Kosmetik- und Beautymarkt enthält und die entsprechenden Anleitungen natürlich dabei liegen. So finden sich in dem Karton Masken, Nagellack, Lipgloss und andere Schminksachen. „Wir packen die Box dann immer ganz vorsichtig aus und teilen alles auf“, erzählt die Schülerin. Streit gibt es um die Produkte meistens nie, um die leere Box, die oftmals mit Glitzer und aktuellen Motiven, passend zur Jahreszeit oder Kinohighlights bedruckt ist, allerdings schon, denn die hübsche Mini-Glitzer-Kiste kann zu Aufbewahrungs- und Deko-Zwecken weitergenutzt werden und ist ein Blickfang in jedem Regel.

Auch bei Virginie Israel aus Ueckermünde trifft jeden Monat eine kleine Kosmetikbox ein. „Es ist so schön sich einfach überraschen zu lassen“, sagt sie.

Lieferboxen werden immer beliebter

Das Prinzip der Überraschungsboxen oder Aboboxen, die mittlerweile fast alle Themenbereiche abdecken, ist so einfach wie genial, denn sie sind quasi die modernen Wuntertüten von heute. Zahlreiche Firmen bieten eine Auswahl unterschiedlicher Produkte an und packen diese einfach in eine Box. Egal ob Koch-, Back-, Snack-, Beauty-, Blumen-, Kaffee-, Tee-, Wein-, Spielzeug-, Apotheken- oder Leseboxen – es gibt wahrscheinlich keinen Themenbereich, der im Netz nicht angeboten wird. Sogar an die Haustiere wird mit speziellen Boxen gedacht.

Entgegen dem Trend, regional und saisonal zu kaufen, erfreuen sich die Überraschungsboxen immer größerer Beliebtheit und das scheint in erster Linie tatsächlich an dem Überraschungseffekt zu liegen, wie uns Leserin Friederike Güra mit dem Spruch aus ihrem letzten Glückslos bestätigt. „Der Spruch von Oscar Wilde „Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht“ trifft es doch ganz genau“, sagt sie.

Die junge Frau weiß wovon sie spricht, denn schließlich hat sie sich schon oft selbst überrascht und zwar mit Blumensträußen, die man sich ebenfalls im flexiblen Abo liefern lassen kann. Auch hier weiß man nie, wie der Blumenstrauß aussieht und welche Blumen enthalten sind.

„Man weiß wirklich nicht, welchen Strauß man bekommt“, erklärt die Eggesinerin das Prinzip von „bloomon“. „Man kann lediglich die Größe und den damit verbundenen Preis sowie den Wunschliefertermin bestimmen. Der Strauß sieht dann aus wie selbst gepflückt mit interessanten Blumen und Gräsern, die man so nicht im Blumenladen bekommt“, schwärmt sie. „Das Schöne daran ist außerdem, dass der Strauß niemals gebunden und deshalb nichts vorbestimmt ist“, schwärmt sie.

Erst seit kurzem dem Blumenüberraschungsfieber verfallen ist dagegen Familie Voss aus der Uecker-Randow Region. „Wir wollten es einfach mal ausprobieren und sind ganz begeistert“, erzählt Mutti Christin Voss. Auch Tochter Emma ist hin und weg und schon Tage vor der Lieferung ganz aufgeregt. Stolz zeigen die beiden uns ihren wundervollen aktuellen Strauß, der ungebunden, locker und leicht in der Vase steht.

Frische Zutaten und Rezepte bis an die Haustür

„Wir können das Blumenabo jederzeit kündigen, aussetzten und auch die Liefertermine ändern, falls wir mal nicht zu Hause sind“, berichtet Christin Voss, für die neben der Blüten- und Gräservielfalt der Überraschungsfaktor jedoch der größte Beweggrund war, sich auf diese ungewöhnliche Art Blumen ins Haus zu holen.

Für eine völlig andere Art sich überraschen zu lassen, entschied sich dagegen Familie Feldt vor einiger Zeit. Sie probierten, die „helloFreshbox“, eine der zahlreichen sogenannten Kochboxen aus. Das Unternehmen wirbt: „Frische Zutaten und ausgewogene Rezepte bis zu Deiner Haustür, damit Du stressfrei kochen kannst.“

„Klar war das etwas teurer, aber dafür haben wir auch nichts weggeschmissen“, erinnert sich Susan Feldt. „Auch der Verpackungsmüll hielt sich in Grenzen, und das obwohl alle Zutaten auch die Gewürze exakt portionsgenau, in Grammtüten, abgepackt waren.“

Ob die die fast Null-prozentige Lebensmittelverschwendung den etwas höheren Gesamtpreis und den Verpackungsmüll rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden, jedoch punkten die Kochboxen ebenfalls mit ihren zahlreichen Rezeptideen für gestresste Berufstätige und natürlich dem Überraschungsfaktor bei Paketzustellung.