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Wer gibt uns jetzt Nachhilfe im Sparen?

Anklam / Lesedauer: 2 min

Die Bewerber für den Berater-Posten haben sich inzwischen alle beim Innenministeriun in Schwerin vorgestellt. Wieso dort und nicht bei der Kreisverwaltung, ...
Veröffentlicht:16.04.2013, 02:29

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Die Bewerber für den Berater-Posten haben sich inzwischen alle beim Innenministeriun in Schwerin vorgestellt. Wieso dort und nicht bei der Kreisverwaltung, mit der der Beratende Beauftrage ja schließlich am Ende zusammenarbeiten soll? Weil Schwerin den Berater schickt und bezahlt – und wer zahlt, bestimmt auch die Musik.

Dem Kreis wird bei der Auswahl des Beraters, den das Ministerium der Landrätin zur Seite stellen will, um sie das Sparen zu lehren, kein Mitentscheidungsrecht zugesprochen. Wohl aber ein Mitspracherecht.

Maulkorb vom Ministerium

Dennis Gutgesell, Stellvertreter der Landrätin und Finanzdezernent des Kreises, fuhr nach Schwerin und war dabei, als sich die drei Beraterfirmen präsentierten. Auch Fragen habe er stellen dürfen, berichtet er. Außerdem sagt er: „Ich muss schon sagen: Die drei Firmen haben alle einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht.“ Dann greift allerdings ein Schweriner Maulkorb: „Mehr kann und darf ich zum laufenden Auswahlverfahren nicht sagen.“

Auch im Ministerium gibt man sich, wie so oft, sehr verschlossen: „Die Vorstellungen haben stattgefunden, aber wir werden uns nicht weiter dazu äußern“, sagt Sprecherin Marion Schlender.

Chronische Unterfinanzierung des Landkreises

Bis der Berater seinen Schreibtisch in der Kreisverwaltung Vorpommern-Greifswald besetzen kann, wird es ohnehin noch einige Monate dauern. Irgendwann im Sommer rechnet die Kreisverwaltung mit der Ankunft des Spezialisten. Der soll dann an der Haushaltskonsolidierung mitwirken und vor allem an der Aufgabe, den Landkreis auf ein neues finanzielles Fundament zu stellen.

In diesem Zusammenhang hegt die Kreisverwaltung eine kühne Hoffnung: Wie es aus Verwaltungskreisen heißt, geht die Verwaltungsspitze davon aus, der Berater werde schnell merken, dass das entscheidende Problem gar nicht die Kreisverwaltung und ihr Umgang mit den Finanzen sei, sondern die chronische Unterfinanzierung des Landkreises. Für die trage aber die Schweriner Politik die Schuld. Dann könnte sich der Berater als spektakuläres Eigentor von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) erweisen. Ob es tatsächlich so kommt, wird sich wohl frühestens zu Jahresende zeigen. Dann rechnet die Verwaltung mit ersten Ergebnissen des Beauftragten.