StartseiteRegionalAnklamWer ist zuerst dran? Kreis will seine Straßen neu bewerten

Sanierung

Wer ist zuerst dran? Kreis will seine Straßen neu bewerten

Vorpommern / Lesedauer: 3 min

Die bisherige Prioritätenliste zu den im Kreis geplanten Straßensanierungen kommt auf den Prüfstand. Dabei werden nicht nur bereits abgeschlossene Projekte gestrichen.
Veröffentlicht:12.01.2023, 18:38

Artikel teilen:

Beim Ausbau von Kreisstraßen war die Prioritätenliste bisher ein Dokument, mit dem sich in etwa abschätzen ließ, wann eine Kreisstraße oder ein Abschnitt mit der Sanierung dran ist. Stand eine Straße ganz oben, konnten die Anwohner Hoffnungen hegen, dass sich deren Zustand bald verbessern würde.

Für Straßen, die auf der Liste eher unten standen, war weiter Geduld gefragt. Nun allerdings soll diese Liste auf den Prüfstand kommen und die aktuell darauf vertretenen über hundert Kreisstraßen und Abschnitte neu bewertet werden. Und das nicht nur, weil einige Posten inzwischen gestrichen werden können, weil die Sanierung bereits abgeschlossen wurde.

Lesen Sie auch: Ist das die schlimmste Straße Vorpommerns?

Bis Ende März neu bewertet

Bei der jüngsten Sitzung des Kreistages wurde beschlossen, Kreisstraßen künftig mit Hilfe einer sogenannten Entscheidungsmatrix zu bewerten. Eingebracht wurde die Beschlussvorlage vom Infrastrukturausschuss des Kreistages. Ziel soll es dabei sein, eine „objektive, transparente und nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage für Investitionsentscheidungen der Verwaltung beziehungsweise des Kreistages” zu gewährleisten, heißt es in der entsprechen Beschlussvorlage.

Konkret sollen nun alle noch nicht sanierten Kreisstraßen auf der Prioritätenliste anhand der Entscheidungsmatrix bis Ende März neu bewertet werden. Bei der Bewertung spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle, die verschieden gewichtet werden.

Mehr lesen: Marode Kreisstraße - zur Not baut der Kreis ohne Fördergeld

Zustand und Verkehrsbelegung weniger stark gewichtet

Ein fortgeschrittener Bau- oder Planungsstand fällt dabei ebenso stark ins Gewicht wie eine vordere Position in der bisherigen Prioritätenliste. Etwas weniger stark gewichtet werden dagegen der Straßenzustand oder die Verkehrsbelegung. Weitere Kriterien, die eine geringere Rolle spielen, sind unter anderem, ob die Straße wichtig für die Daseinsvorsorge ist oder ob sie eine hohe wirtschaftliche oder touristische Bedeutung hat.

Nach Angaben der Kreisverwaltung werden für die Bewertung der Kreisstraßen alle verfügbaren Informationen herangezogen. Sie werde von drei Personen vorgenommen, welche die Straßen kennen, wodurch individuelle Einflüsse oder Einschätzungen reduziert werden sollen. Dank des vorhandenen Bildmaterials der Videobefahrung der Kreisstraßen sei es möglich, die Situation vor Ort auf dem Monitor vom Büro aus zu betrachten. Zeitaufwändige Reisen durch den Großkreis seien daher nur noch in ganz besonderen Fällen notwendig.

Gute Chancen für Polder Bargischow und Straße nach Krenzow

Zu den Kreisstraßen die auf der überarbeiteten Prioritätenliste voraussichtlich nicht auftauchen werden, weil die Bauarbeiten bereits im vergangenen Jahr begonnen haben oder bereits abgeschlossen wurden, sind unter anderem die VG 56 zwischen Kavelpass und Zinzow, die VG 49 zwischen Gnevezin und Bargischow sowie die Ortsdurchfahrt Lüskow

In diesem Jahr soll zudem voraussichtlich mit dem Neubau der Kreisstraße auf dem Damm im Polder Bargischow sowie mit der Sanierung der VG 19 zwischen Krenzow und der Einmündung in die VG 32 zwischen Murchin und Lassan begonnen werden, heißt es aus der Kreisverwaltung.