Die alljährliche Weihnachtsfeier von Kirche und Gemeinde musste auch in Wegezin aufgrund der verschärften Corona-Regeln abgesagt werden. Weil aber Zusammenhalt und gemeinsame Aktivitäten in dem kleinen Ort in der Gemeinde Krien immer ganz großgeschrieben werden, musste eine neue Idee her, um den Wegezinern wenigstens eine kleine gemeinschaftliche Freude in der Vorweihnachtszeit zu bereiten.
Körbchen wird von Familie zu Familie gereicht
Aus diesem Grund brachte Gemeindepädagogin Kathrin Schulz am zweiten Adventswochenende einen Wichtelkorb auf den Weg. Prallgefüllt mit selbstgebastelten Geschenken, Plätzchen und kleinen Überraschungen sollte das Körbchen von da an von Familie zu Familie im ganzen Ort weitergereicht werden. Jeder sollte sich etwas herausnehmen und konnte wiederum auch wieder ein neues Geschenk hinzufügen – ganz nach Belieben.
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Der Plan ging auf, berichtet Gemeindevertreterin Kathrin Sander. Nur, dass der Korb auf seiner Reise durch das Dorf immer voller wurde, statt leerer. Die Aufgabe, den Nachbarn eine Freude zu bereiten zu können, nahm augenscheinlich so mancher viel ernster, als die Möglichkeit, sich selbst eine Nettigkeit aus dem Wichtelkorb auszusuchen. Zumindest der Anteil an Süßigkeiten hat an der vorletzten Station bei Familie Senftleben und ihren vier Kindern, laut Mutter Jacqueline, merklich abgenommen. Für den letzten Halt wurde der Wichtelkorb zur Familie Esefeld überbracht, die vor einigen Jahren aus Thüringen nach Vorpommern gezogen sind. Eigentlich wollten Mario und Jacqueline Esefeld die Feiertage bei den Kindern in ihrer alten Heimat verbringen. Doch auch dieser Plan fiel der aktuellen Pandemielage zum Opfer. Nun verbringen sie das Weihnachtsfest zu Zweit in Wegezin und besuchen heute zum ersten Mal hier das Krippenspiel und den Gottesdienst am Heiligen Abend.
Aktion könne zur Tradition werden
Im Gepäck haben sie dann auch den Wichtelkorb, der in den zurückliegenden Wochen für so viel Freude und Gesprächsstoff im Dorf gesorgt hat. Und auch wenn die Idee vielleicht aus der Not geboren wurde, würden sich zumindest die Esefelds darüber freuen, wenn die Aktion vielleicht zu einer Tradition werden könnte und auch in den kommenden Jahren weitergeführt wird. Übrigens: Mit all den Kleinigkeiten, die jetzt noch im Wegeziner Wichtelkorb sind, werden Freitagnachmittag die Gottesdienstbesucher beschenkt, verraten die Initiatorinnen der Aktion.