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Pipeline-Bau

Wieder Bentonit-Panne bei Stolpe

Stolpe an der Peene / Lesedauer: 2 min

An der Pipeline-Baustelle bei Stolpe gab es wieder eine Panne: Ein Rückhaltebecken für Bentonit wurde beschädigt.
Veröffentlicht:25.02.2020, 07:59

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Auf einer Baustelle bei Stolpe an der Peene für die Verlegung der Eugal-Gaspipeline gab es anscheinend einen folgenreichen Zwischenfall. Darüber informiert das zuständige Unternehmen Gascade jetzt in einer Pressemitteilung. Demnach soll im Zuge der Vorbereitungen für den Einzug des zweiten Eugal-Strangs ein Rückhaltebecken beschädigt worden sein. „In diesem wird gemahlenes Gestein aus dem Bohrprozess und Bentonit-Suspension aufbewahrt. Das Bergamt Stralsund als zuständige Behörde wurde umgehend informiert“, heißt es von Gascade.

Bei dem Zwischenfall sei eine „signifikante Menge“ des Stoffs ausgetreten und somit nicht nur über den Arbeitsbereich sondern im abschüssigen Gelände auch in einen angrenzenden Wald gelaufen. Die nahe Peene blieb jedoch verschont, heißt es von Gascade. Pressesprecher George Wüstner beziffert die insgesamt betroffene Fläche auf rund 1800 Quadratmeter. Das Bentonit habe sich schnell verteilt und werde nun mit Pumpwagen wieder abgesaugt.

Säuberungsarbeiten laufen

Das Unternehmen betont, dass es sich bei dem Bentonit um einen reinen Naturstoff handle, der in Verbindung mit Wasser eine ton-ähnliche Konsistenz habe. Der Mineralstoff werde als Schmiermittel bei Bohrungen verwendet. Aktuell werde das Baufeld zudem mit einem Fangdamm gesichert, um ein erneutes Austreten des Materials zu verhindern. Die Säuberungsarbeiten hätten unmittelbar nach dem Vorfall begonnen und sollen in dieser Woche beendet werden, heißt es.

Vor Ort reagiert man trotz aller Beschwichtigung mit Kopfschütteln. „Das ist eine Riesen-Sauerei“, sagt Stolpes Bürgermeister Marcel Falk. Dass Bentonit auf der Baustelle ausgetreten ist, sei in den vergangenen Monaten schon öfter vorgekommen, sagt er. Zwei Mal habe der Bürgermeister selbst die Vorfälle angezeigt. In einem Fall geriet eine große Menge Bentonit in die Peene.

Von der Reaktion der Behörden zeigt Falk sich jedoch enttäuscht. „Wenn die zuständige Behörde vor Ort feststellt, das ist alles in Ordnung so, kann ich nichts machen“, sagt er ernüchtert. Als ehrenamtlicher Bürgermeister sei sein Handlungsspielraum begrenzt. Verstehen kann er das Ganze trotzdem nicht.

Anm. d. Red.: In einer ersten Version des Artikels wurde Bentonit leider falsch geschrieben. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.