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Eugal-Bau

Gas-Pipeline verärgert Landwirte und Bürgermeister

Vorpommern / Lesedauer: 3 min

Mit dem Neubau der Eugal-Trasse soll die Gasversorgung für die Zukunft sichergestellt werden. Die Genehmigungen wurden alle erteilt und auch die ersten Arbeiten haben bereits begonnen. Das sorgt nicht bei allen Beteiligten für Begeisterung.
Veröffentlicht:18.11.2018, 14:28

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Die Bauarbeiten an der geplanten Gastrasse Eugal schreiten immer weiter voran. Nachdem Ende Oktober die letzten Genehmigungen vom Bergbauamt in Stralsund erteilt wurden, begannen die Vorbereitungen entlang der künftigen Trasse. Bereits im Vorfeld wurden für archäologische Tests Grabungen vorgenommen und Mutterboden abgetragen.

Entlang der B 109 zwischen Moeckow-Berg und Anklam entwickelten sich die weiteren Arbeiten in den letzten Wochen rasant. Zuwegungen für die Trasse wurden angelegt, der Mutterboden weiter abgetragen und riesige Erdwälle mit schwerem Gerät angelegt. Die Feldarbeit für die Bauern, auf deren Flächen die Pipeline verläuft, wird dadurch ungleich schwerer. „Dadurch, dass die Flächen zerschnitten sind, bedeutet das für uns mehr Aufwand“, erklärte Ricardo Voß von der Agrar GmbH Karlsburg.

20 Hektar Feldfläche wird zerschnitten

Rund 20 Hektar Feldfläche sind von den Arbeiten betroffen, so der Landwirt. Für die zu erwartenden Ernteausfälle hatte die zuständige Gastransportfirma Gascade bereits Entschädigungen versprochen. „Sollte es im Nachgang noch zusätzliche Einbußen geben, können sich die Bauern auch an uns wenden“, sagte Gascade-Pressesprecherin Nicola Regensburger. „Von den Entschädigungen steht man auch nicht schlechter da“, gibt auch Landwirt Ricardo Voß zu. Langfristige Probleme sind dennoch zu erwarten.

Die erste Gasleitung Opal, die parallel zu der geplanten Eugal-Trasse verläuft, führt auch über das Land von Voß. „Nach acht Jahren sieht man, dass da immer noch nur die Hälfte wächst“, sagte der Landwirt. Die Fläche auf den jetzt der Boden abgetragen wird, werden unberechenbar, erklärte er. „Im Frühjahr sind sie zu nass, im Winter zu trocken“, sagte Voß.

Bohrungen in Stolpe beginnen 2019

Auch nahe dem kleinen Ort Stolpe an der Peene laufen die Vorbereitungen für die Gasleitung auf Hochtouren. Wie auch schon Opal soll auch an dieser Stelle die neue Pipeline den Fluss kreuzen. Nach Angaben der Versorgerfirma Gascade sollen hier im Frühjahr 2019 die ersten Bohrungen beginnen. Auch dafür mussten Zuwegungen angelegt werden.

Für Stolpes Bürgermeister Marcel Falk ist das unverständlich. „Da wurde eine Riesenstrecke mitten über den Acker gezogen“, sagte er. Nach Angaben des Bürgermeisters gibt es bereits eine Straße, die bis zur Trasse führt und für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt wird. „Die liegt nur rund hundert Meter daneben“, sagte Falk.

Einwände wurden nicht ernst genommen

Zwei Veranstaltungen hatten im Vorfeld der Bauarbeiten stattgefunden, sagte Falk. Seine Einwände gegen den Bau der Zuwegungen seien seitens der Gastransportfirma aber nicht wirklich ernst genommen worden. „Die stellen uns vor vollendete Tatsachen, und das wird dann Information genannt“, beschwerte sich Stolpes Bürgermeister.