Schon wieder steht für die Mitarbeiter des Amtes Anklam-Land wohl ein Umzug bevor. Die Räumlichkeiten, die sie zunächst als Ausweichstandorte in Ducherow beziehen konnten, stehen ihnen bald nicht mehr zur Verfügung. Die Übergangslösung soll in absehbarer Zeit beendet werden, teilt Ducherows Bürgermeister Bernd Schubert mit.
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War zunächst bereits von einem Auszug des Amtes aus dem Sport- und Kulturzentrum (SKZ) bis zum Mai zu hören, gibt sich das Gemeindeoberhaupt nun schon gelassener. „Das wird kaum zu schaffen sein”, schätzt er selbst ein. Doch bis zum Sommer will Schubert eine Lösung für das Amtsdebakel in Ducherow haben.
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Schluss mit Notlösungen
Nachdem das eigentliche Amtsgebäude in Ducherow wegen baulicher Mängel und einer möglichen Gesundheitsgefährdung für die Mitarbeiter sofort geräumt werden musste, soll nun auch mit der Notlösung an verschiedenen Ausweichstandorten in Ducherow Schluss sein.
Das war bislang aber auch allen Beteiligten klar, betont Bernd Schubert. Bislang waren bis zu 15 Amtsmitarbeiter in Ducherow untergebracht, allein sieben von ihnen im SKZ.
Büro statt Umkleidekabinen
„Dass die aktuelle Lösung kein Zustand ist, der über Jahre andauern kann, ist doch offensichtlich”, sagt er. So müssen die Schüler seit der Amtsräumung auf die Umkleiden für den Sport verzichten, da diese nun von den Amtsmitarbeitern genutzt werden.
Dennoch müssen sich Jungen und Mädchen für den Unterricht getrennt umziehen können, so Schubert. Außerdem ist nach Bauproblemen auch die Kita in dem Gebäude untergebracht – ebenfalls bereits länger als zunächst geplant. Kulturelle Veranstaltungen in der Halle durchzuführen, sei so nicht mehr möglich. Auch das könne kein Dauerzustand sein, betont der Bürgermeister.
Reiner Tisch zum Schuljahresbeginn
In den anderen Ducherower Immobilien sei das Problem nicht ganz so drängend. Doch auch dort gibt es beispielsweise langfristige Mietverträge an die Volkssolidarität, die einst auch an Fördermittel etwa für die Innenausstattung gekoppelt waren.
Zumal die bislang unentgeltliche Überlassung der Gemeinderäume an das Amt ohnehin von der Rechtsaufsicht bereits angemahnt wurde. Spätestens zum Schulstart 2022/23 will Schubert mit dem Amt nun reinen Tisch machen. Über den genaueren Ablauf müsse man sich jedoch noch verständigen. „Die Entscheidung treffe auch nicht ich alleine, sondern die Gemeindevertretung”, betont der Ducherower.
Druck aufs Amt wächst
Dass der Druck auf das Amt aus Ducherow ausgerechnet jetzt kommt, wo jüngst die Förderung für einen Amtsneubau in Ducherow vom Land abgelehnt wurde und daraufhin die Standortfrage für einen möglichen neuen Verwaltungssitz erst einmal wieder offen scheint, sei in gewisser Weise nur eine zeitliche Überschneidung, so Schubert. Klar sei, mit der aktuell schwebenden Situation: „Mir fehlen die guten Argumente, um einen längeren Übergang zu rechtfertigen”, ergänzt er.
Aktuell berät im Amt die übergemeindliche Arbeitsgruppe die Standortfrage. Dort gab es zuletzt eine intensive und konstruktive Diskussion, aber noch keine konkreten Empfehlungen, bestätigt auch der leitende Verwaltungsbeamte Florian Heuer. An ihm ist es jetzt, neue Räumlichkeiten für die in Ducherow befindlichen Behörden und Mitarbeiter zu finden.
Rund 600 Quadratmeter Bürofläche nötig
Gesucht würde im Idealfall ein Standort mit zwei Doppelbüros oder drei Einzelbüros plus Teeküche und Technikraum mit rund 190 Quadratmetern für die Kollegen, die momentan im SKZ arbeiten. Sollten alle Ducherower Amtsmitarbeiter an von einem neuen Standort aus arbeiten, würden Büroflächen von mehr als 620 Quadratmetern benötigt.
„Das sind natürlich alles Optimalwerte. Wir sind über jedes Angebot von Büroräumen im Amtsbereich und in der Stadt Anklam dankbar und müssten dann gegebenenfalls nochmals kreativ werden, was die konkrete Aufteilung betrifft”, erklärt Heuer. Ein Angebot aus der Hansestadt Anklam hätte das Amt bereits erhalten.