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Fischsterben

Zuckerfabrik: Verbände machen nun Druck

Anklam / Lesedauer: 2 min

Bis zu eine Million Liter Alkohol. Und das könnte nur die Spitze des Eisbergs sein, befürchten die Umweltverbände im Land. Zwei Wochen nach dem großen Unglück an der Peene, melden sie sich zu Wort. In einer Schärfe, die man so selbst von den Umweltschützern nicht kannte.
Veröffentlicht:10.09.2015, 17:32

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Auch die Umweltverbände erhöhen nach dem Fischsterben in der Peene jetzt den Druck auf die Ermittlungen. Die Landesverbände von BUND und NABU in Mecklenburg-Vorpommern und die Deutsche Umwelthilfe haben jetzt einen Antrag auf Akteneinsicht beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StaLU) in Stralsund gestellt.

Dass die drei Umweltverbände in dieser Art zusammenarbeiten, sei für alle Beteiligten neu, sagt Stefan Schwill, Landesvorsitzender des Nabu. Es unterstreiche aber den Druck und die Wachsamkeit, mit welcher man sich nun der Probleme in Anklam annehmen will. Denn: Bislang habe man sich mit der Zuckerfabrik in dieser Form noch nicht befasst, sagt er. Haben die Verbände etwa gepennt? Nein. Ein Grund für ihre bisherige Untätigkeit ist auch der Hauptvorwürfe, den die Verbände gegen Fabrik und das StaLU erheben.  

„Die Zuckerfabrik wurde in den letzten Jahren stückweise erweitert und durch weiterverarbeitende Anlagen ergänzt. Ein Genehmigungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz gab es jedoch nicht“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Verbände. Heißt auch: Die Umwelt-Experten wurden bei Um- und Ausbauten nicht konsultiert. Warum sie übergangen wurden, wolle man jetzt mit der Akteneinsicht klären, sagt Stefan Schwill.

Derweil fordern nicht nur die Umweltverbände, sondern auch der Tourismusverband Vorpommern eine lückenlose Aufklärung. Es sei noch nicht abzuschätzen, „ ob das positive Image des Peenetals, das über Jahre durch das Tourismusmarketing aufgebaut wurde, dadurch nachteilig beeinträchtigt wird“, sagt der Verbandsvorsitzende Tilo Braune.