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Zuckerrüben - warum das Hacken immer wichtiger wird

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Beim Rübenfeldtag in Dersekow informierten sich Landwirte aus der Region über die Möglichkeiten der mechanischen Unkrautbekämpfung. Denn dieser wird in Zukunft eine große Bedeutung zukommen.
Veröffentlicht:27.05.2022, 05:30

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Die Zuckerrübe gilt als die „Königin der Feldfrüchte“. Sie hat besondere Ansprüche an den Boden, auf dem sie wachsen soll, und an die Pflege. Dazu gehört vor allem auch das Hacken, unter anderem, um unerwünschte Unkräuter zu beseitigen.

Und wie es derzeit aussieht, wird das Rüben-Hacken künftig eine noch größere Rolle spielen, da die Politik die Landwirte dazu anhält, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, in diesem Fall Herbizide, einzuschränken. Dem entsprechend groß war auch das Interesse am Rüben-Feldtag, der in diesem Jahr nach zwei Jahren Pause wieder stattfinden konnte.

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Etwa 200 Interessierte hatten sich am Mittwoch auf einem Feld am Rande von Dersekow bei Greifswald eingefunden, um sich über diese Form der mechanischen Unkraut-Regulierung zu informieren und auszutauschen.

Mit Robotern gegen Unkraut

Darunter Vertreter des Anklamer Anbauverbandes für Zuckerrüben, der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei, der Cosun Beet Company Anklam (Zuckerfabrik) und natürlich Landwirte aus dem gesamten Nordosten.

Im Rahmen des Rüben-Feldtages stellten verschiedene Landtechnikhersteller ihre Produkte im Praxistest vor. Neben den neuesten Entwicklungen bei Hackmaschinen, die mittlerweile per GPS und Kamerasystemen gesteuert werden, und Bandspritzen für die punktuelle Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, sollte auch Robotertechnik vorgeführt werden, die sich autonom um die Pflege der Rüben kümmert. Und nicht zuletzt wurde eine Maschine vorgestellt, die Unkraut zupfen kann.

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Zuckerfabrik an Bio-Rüben interessiert

Nach Angaben der Cosun Beet Company waren die Interessen der Gäste des Rübenfeldtages ganz verschieden. Während einige Landwirte nach Möglichkeiten suchten, ihren Herbizid-Einsatz im Hinblick auf die politischen Forderungen oder auch im Sinne der Nachhaltigkeit zu senken, seien andere – vor allem Bio-Bauern – an innovativen Lösungen interessiert gewesen, wie Rüben gänzlich ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gepflegt werden können.

Das ist wiederum auch für die Anklamer Zuckerfabrik interessant, die die Verarbeitung von Bio-Zuckerrüben plant. Aktuell spielt der konventionelle Anbau jedoch noch eine weitaus größere Rolle. Für die Zuckerfabrik werden aktuell auf etwa 24.000 Hektar Fläche Zuckerrüben auf die herkömmliche Weise angebaut.

Dem gegenüber stehen 500 Hektar mit Bio-Zuckerrüben. In der jüngsten Kampagne wurden in der Anklamer Zuckerfabrik insgesamt etwa 1,9 Millionen Tonnen Rüben von 340 Landwirtschaftsbetrieben aus der Region zwischen Oder und Warnow, Kap Arkona und Uckermark verarbeitet. Unter anderem zu Weißzucker, Bioethanol und Biogas.

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