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Coronavirus

Dänen graben Millionen getöteter Nerze wieder aus

Kopenhagen / Lesedauer: 1 min

Im November wurden in Dänemark massenhaft Zuchtnerze getötet, um die Verbreitung eines mutierten Coronavirus zu verhindern. Jetzt werden Millionen der Tiere wieder ausgegraben.
Veröffentlicht:21.12.2020, 09:42
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Die Kadaver etlicher getöteter Nerze in Dänemark sollen wieder aus ihrer letzten Ruhestätte ausgegraben werden. Mehrere Parteien im Parlament in Kopenhagen befürchten, dass die gekeulten Pelztiere beim Verwesungsprozess Phosphor und Stickstoff absondern und somit etwa das Trinkwasser oder Badegewässer verunreinigen könnten. Die dänische Regierung teilte mit, dass die Exhumierung und anschließende Verbrennung von vier Millionen Nerzen in sechs Monaten beginnen soll. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums bestehe keine unmittelbare Gefahr für das Grundwasser und nahe gelegene Seen. Die Nerze könnten daher noch bis Mai im Boden bleiben.

Regierungschefin Mette Frederiksen hatte am 4. November angekündigt, dass alle Nerze in Dänemark getötet werden sollen, weil das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Besonders eine mutierte Virusvariante war vom dänischen Gesundheitsinstitut SSI als besorgniserregend eingestuft worden, weil diese nach Angaben des Instituts mögliche Auswirkungen auf künftige Corona-Impfstoffe haben könnte. Die Massenkeulung der etwa 17 Millionen Pelztiere hat in Dänemark zu einer größeren Debatte geführt, unter anderem, weil für sie länger die rechtliche Grundlage gefehlt hatte.

Millionen Tiere sind bereits gekeult worden. Aufnahmen von Massengräbern für die Tiere zeigten zuletzt, dass etliche tote Nerze wegen sich in ihren Körpern ausdehnender Gase wieder an die Oberfläche gelangt sind.