Umwelt-Aktivisten
Unbekannte werfen Steine und Molotow-Cocktails auf Traktor
Aachen / Lesedauer: 2 min
Gewalttätige selbsternannte „Umwelt-Aktivisten” aus ganz Deutschland liefern sich schon seit Wochen im Hambacher Forst bei Aachen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Beamte wurden dabei immer wieder mit Steinen und Fäkalien angegriffen.
Auch wurde berichtet, dass die "Aktivisten" regelrechte Höhlensysteme angelegt haben sollen, aus denen heraus sie immer wieder Attacken starteten. Allerdings mehren sich die Zweifel an dieser Darstellung, die Polizei spricht lediglich von „Depots“ und „Erdlöchern“. Der Hambacher Forst soll gerodet werden, um dort den Abbau von Braunkohle zu ermöglichen. Nun eskalierte der Konflikt weiter.
Wie jetzt bekannt wurde, griff eine vermummte Personengruppe auf der L276 am Montag einen Traktor an. Sie bewarfen den Traktor und ein Begleitfahrzeug der Polizei mit Steinen und Molotow-Cocktails. Der 39-jährige Traktorfahrer wurde dabei leicht verletzt. Die Fahrzeuge wurden teils massiv beschädigt. Die Polizisten und der Traktorfahrer hatten dabei noch Glück, dass die Molotow-Cocktails auf der Straße landeten und dort abbrannten.
Polizei empört über „erneute Gewalteskalation”
Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach äußerte sich empört angesichts der „erneuten Gewalteskalation” und forderte die friedlichen Umweltschützer, die ebenfalls in großer Zahl für den Erhalt des Waldes demonstrieren, auf, sich deutlich von derartigen Straftaten zu distanzieren. In den vergangenen zwei Wochen sind sieben Polizeibeamtinnen und -beamte bei vergleichbaren Angriffen verletzt worden, einer von ihnen sogar schwer.
Bei einer erneuten Attacke auf Polizisten war die Situation jetzt offenbar so bedrohlich, dass die Beamten sogar einen Warnschuss abgeben mussten. Das berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Mittwochmittag.
Baumhäuser sollen geräumt werden
In Folge der Eskalation wurde am Donnerstag bekannt, dass die jahrelang geduldeten Baumhäuser der Umweltschützer und Braunkohlegegner in dem Wald unverzüglich geräumt werden sollen. Eine entsprechende Weisung habe das Bauministerium am Mittwochabend erlassen, bestätigte ein Ministeriumssprecher. Eine Räumung dürfte jedoch nicht ohne Widerstand ablaufen – wann sie beginnen soll, ist unklar.