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Feuerwehr am Limit

Ausnahmezustand! Großbrand im Tagebau Reichwalde

Reichwalde / Lesedauer: 2 min

Auf dem Gelände des Tagesbaus Reichwalde ist es am Mittwoch zu einem schweren Großbrand gekommen. Sogar die Bundeswehr musste anrücken.
Veröffentlicht:26.04.2018, 15:02

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Ausnahmezustand im sächsischen Tagebau Reichwalde! Ein anfänglich kleiner Brand entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einem regelrechten Inferno. Verantwortlich dafür war ein Kohleflöz, welches sich selbst entzündet hatte. Begünstigt durch einen überdurchschnittlich warmen April, der dadurch resultierenden Trockenheit und starkem Wind, wurde aus dem anfänglich kleinen Glutnest ein ausgewachsener Großband mit einer Länge von zwei Kilometern.

„Etwa 14 Uhr kam es in der Arbeitsebene des Tagebaus Reichswalde auf einer Fläche von zehn mal zehn Metern zu einem Brand”, hieß es von Kathi Gerstner, Sprecherin des Tagebaubetreibers LEAG. Obwohl der Brand umgehend der Werksfeuerwehr gemeldet wurde, mussten rasch weitere Kameraden aus der Umgebung, etwa aus Görlitz und Bautzen, angefordert werden.

Zwar wurde der Brand zwischenzeitlich gelöscht, allerdings entfachten sich die Glutnester um die Mittagszeit erneut, weil sie der starke Wind immer neu anfachte.

Bandanlage fällt Flammen zum Opfer

Insgesamt waren etwa 200 Einsatzkräfte mit 48 Löschfahrzeugen im Einsatz, um der Lage Herr zu werden. Auch die Bundeswehr sowie die Bundespolizei wurde zur Unterstützung gerufen. Trotz der sofort eingeleiteten Gegenmaßnahmen fraß sich der Brand weiter voran – von nun schon knapp 600 Metern auf über zwei Kilometer. Zwei Helikopter kreisten immer wieder über dem Gebiet und warfen pro Ladung 5000 Liter Wasser ab. Am frühen Mittwochnachmittag versuchten acht Wehren der LEAG sowie zwölf Freiwillige Feuerwehren den Brand wieder unter Kontrolle zu bringen.

Der dicke schwarze Rauch und die Teils starken Böen machten es den Einsatzkräften nicht leicht, den Brand einzudämmen. Selbst im 60 Kilometer entfernten Cottbus war die Rauchsäule zu sehen.

Auch die benachbarte Bandanlage – verantwortlich für den Abtransport der geförderten Kohle – fiel dem Flammenmeer derweil zum Opfer. Laut der Unternehmensprecherin sei diese auf einer Länge von circa 700 Metern in Brand geraten.

Aufgrund der immer brenzliger werdenden Situation wurde sogar ein Rettungshubschrauber hinzu gerufen. Mit Hilfe eines enormen Wassertanks versuchte der Helikopter den Brand aus Luft zu bekämpfen. Dank der vereinten Kräfte – zu Land und zu Luft – konnte der Großbrand am späten Abend dann doch unter Kontrolle gebracht werden. Ein weiteres Ausbreiten des Feuers wurde somit unterbunden. Obwohl der nicht giftig sei, solle man in der Region besser Fenster und Türen geschlossen halten, rät Kathi Gerster.

Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 26. April 2018, um 15.02 Uhr aktualisiert.