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Gewalt, Drogen, Zwangsprostitution

Großrazzia gegen Hells Angels

Düsseldorf / Lesedauer: 1 min

Mehr als 700 Polizisten haben in 16 Städten Privatwohnungen der Hells Angels durchsucht. Die Beamten setzten damit ein Verbot von zwei Rockergruppen durch. Das Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt. Dazu gehören auch PS-starke Maschinen.
Veröffentlicht:18.10.2017, 17:36
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Mit einer Großrazzia haben Hunderte Polizisten in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch das Verbot von zwei Rockergruppen der Hells Angels durchgesetzt. „Das Vereinsvermögen wird beschlagnahmt”, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf. 50 Objekte in 16 Städten seien durchsucht worden. Bislang seien dabei neun Motorräder, 15 Kutten, 13 Messer, ein Gewehr, ein Revolver, eine Armbrust und mehr als 60 000 Euro Bargeld sichergestellt worden.

Festnahmen gab es den Angaben zufolge nicht. Insgesamt 700 Polizeibeamte waren im Einsatz. Wegen der vermuteten Gefährlichkeit einiger Rocker setzte die Polizei auch Spezialeinsatzkommandos ein.

Hells Angels sollen in Verbrechen mit Drogen, Waffen und Prostitution verwickelt sein

Das Verbot betreffe die Hells-Angels-Gruppe MC Concrete City in Erkrath bei Düsseldorf und deren Teilorganisation Clan 81 Germany. „Es geht um Gewalt, Drogen, Waffen und Zwangsprostitution”, sagte Reul. „Dieser Club ist auffällig geworden.” Die betroffenen Mitglieder des Rockerclubs seien nachweislich kriminell. Bei einer Massenschlägerei unter Beteiligung der Hells Angels seien in Erkrath unlängst auch Polizisten verletzt worden.

Die Hells Angels gelten als mächtigster und mitgliederstärkster Rockerclub der Welt. Die „Höllenengel” wurden 1948 von Kriegsveteranen in Kalifornien gegründet, der Name stammt von einer Bomberstaffel. Aus der Gruppe von Harley-Davidson-Fans wurde eine straff geführte Organisation mit Regionalgruppen in rund 56 Ländern. Der erste deutsche Ableger entstand 1973.