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Schock-Video

▶ Jägerin tötet Katze langsam und qualvoll

München / Lesedauer: 3 min

Drei Mal schoss eine Frau auf eine Katze in einer Falle. Das Tier lebte immernoch. Die Szenen sorgen bundesweit für Entsetzen. Jäger in Mecklenburg-Vorpommern distanzieren sich von der Tat.
Veröffentlicht:05.01.2021, 18:06

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Ein Schock-Video aus Bayern sorgt nicht nur unter Tierschützern und Katzenbesitzern für Entsetzen. Der Verein Soko Tierschutz hat Bilder veröffentlicht, auf denen eine Jägerin eine Hauskatze mit mehreren Schüssen tötet.

Das Video, vermutlich aufgenommen im Dezember bei Augsburg, beginnt mit einer verängstigten Katze in einer sogenannten Lebendfalle. Eine Frau nähert sich mit einer Pistole und fragt, ob sie dem Tier ins Gesicht schießen soll. Drei Mal schießt die Jägerin auf die eingesperrte Katze. Schwer verletzt springt das Tier im Todeskampf hin und her. Verwundert stellt die Frau fest, dass die Katze nach drei Schüssen noch lebt. Jemand sagt ihr, dass die Munition langsam knapp wird. In der nächsten Szene ist zu sehen, wir die tote Katze am Schwanz weggeschleift wird. Es ist zu sehen, dass sie ein Halsband mit Plakette trägt. Die Tat sorgt bundesweit für Abscheu. Jäger in Mecklenburg-Vorpommern distanzieren sich ausdrücklich von diesem Vorfall.

So etwas ist in Jägerkreisen keineswegs normal, sagt Gerd-Olaf Schweder vom Jagdverband Mecklenburg-Strelitz/Neubrandenburg stellvertretend für seine Zunft. Sollte es Probleme mit streunenden Katzen geben, werde immer das Gespräch mit den Besitzern gesucht. Jede Lösung sei besser, als das Tier zu erschießen, und dann noch auf so eine qualvolle Art und Weise. „Dieser Jägerin gehören sofort Waffe und Jagdschein weggenommen”, so die SOKO Tierschutz in einer Pressemitteilung. Nach Angaben von Insidern, die das Video anonym zur Verfügung stellten, hätten die Jäger Jagd auf die Katze gemacht, weil diese für Jagdzwecke ausgesetzte Fasane fressen würde. „Dass eine Katze sterben muss, weil die Jägerin um ihre in Massentierhaltungen gezüchteten, lebenden Zielscheiben fürchtet, zeigt, wie irrsinnig diese Tat wirklich ist.”

Hunderttausende Katzen verschwinden jährlich

Bedauerlicherweise stehe das Schicksal dieser Katze stellvertretend für Hunderttausende Tiere, die jedes Jahr in Deutschland verschwinden. „Die wenigsten Leute wissen, dass die Wälder voll sind mit Lebend- und sogenannten Totschlagfallen und die Opfer und ihr Todeskampf im Geheimen bleiben. Dieses Video zeigt, dass bei der Jagd unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit grausame Tierquälerei geschieht. Diese Menschen sind völlig verroht, inkompetent und außer Kontrolle”, urteilt Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz. Die Gesetzgebung lasse das auch noch zu. „Ab einer Entfernung von 300 Metern von Wohnhäusern gilt praktisch eine Feuer-frei-Zone für Katzen.”

Die Bild am Sonntag zeigte dem Bayerischen Jagdverband die Bilder. Leiterin Severin Wejbora reagierte nach Auskunft der Bild empört. Auf dem Video sei keinerlei Achtung vor der Schöpfung und den Tieren erkennbar. Die Katze hätte im Tierheim abgegeben werden müssen, zumal sie unverkennbar jemandem gehörte. Ähnlich sieht das Gerd-Olaf Schweder, der Jäger in der Mecklenburgischen Seenplatte vertritt. Solche Leute würden die ganze Jägerschaft in Verruf bringen. Er erinnerte an den abgeschnittenen Kopf eines Rehbocks, der vor einigen Tagen bei Groß Nemerow auf einen Pfahl gespießt wurde. Auch hier habe ein sehr schwarzes Schaf seiner Branche sich von einer seiner schlimmsten Seiten gezeigt. Mit streunenden Katzen gebe es in der Region kaum Probleme. Da bereite ihm der Waschbär größere Sorgen. Selbst wenn mal eine Katze zur Gefahr für die Vogelwelt wird, sei erschießen das „allerletzte Mittel”. In Mecklenburg-Vorpommern sei dies 400 Meter von Häusern entfernt erlaubt. „Das kommt aber nicht häufig vor. Wir arbeiten mit der Bevölkerung und den Landwirten zusammen und suchen immer das Gespräch, das ist der Grundtenor in der Jägerschaft.”

Die Soko Tierschutz hat angekündigt, Strafanzeige gegen die Jägerin und alle Anwesenden zu erstatten. Der Vorfall sei „ein Akt der Tierquälerei”. Parallel fordern die Tierschützer „ein sofortiges Verbot der grausamen und unsinnigen Fallenjagd”.