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Vorgetäuschter Notfall

Messerangriff entpuppt sich als Fake-Anruf bei Videospiel

Neustadt an der Weinstraße / Lesedauer: 1 min

Ein Anrufer teilte der Polizei mit, dass in einer Wohnung fünf Menschen verletzt wurden und sich der Täter dort verschanzt habe. Vor Ort stellte sich die Situation ganz anders dar.
Veröffentlicht:18.12.2022, 12:53
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Falscher Notruf beim Videospiel-Streamen statt echter Notfall: Ein vermeintlicher Messerangriff im pfälzischen Neustadt an der Weinstraße, südwestlich von Mannheim, hat sich als falscher Alarm entpuppt.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatte ein Anrufer am Samstagabend berichtet, dass in einer Wohnung fünf Menschen mit einem Messer verletzt worden seien und sich der Täter dort verschanzt habe.

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Vor Ort stellte sich die Situation aber ganz anders dar: Der 34 Jahre alte Bewohner hatte ein Videospiel gespielt und es live ins Internet gestreamt. Dabei waren auch seine Wohnung und seine Adresse sichtbar.

Der noch unbekannte Täter wollte womöglich mit dem Anruf einen Polizeieinsatz in der Wohnung auslösen, der dann in Teilen live zu sehen gewesen wäre. Der 34-Jährige hat dies allerdings frühzeitig bemerkt und die Übertragung beendet.

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Das Phänomen mit vorgetäuschten Notfällen wird auch „Swatting“ genannt – in Anspielung auf die Spezialeinheiten der US-amerikanischen Polizei, abgekürzt SWAT (Special Weapons And Tactics). Dabei wird ein falscher Notruf abgesetzt, damit die Spezialeinheiten eine Wohnung stürmen.

Die Polizei ermittelt nun wegen Missbrauch des Notrufs und Vortäuschens einer Straftat. Wird der Anrufer ermittelt, muss er auch damit rechnen, den Polizeieinsatz bezahlen zu müssen.