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Kontrolle

Polizei erschießt 74-Jährigen in Bochum

Bochum / Lesedauer: 1 min

Als ein Mann bei einer Kontrolle einen Gegenstand gezogen hat, feuert ein Polizist mehrere Schüsse ab. Es ist ein seltener Fall in Deutschland.
Veröffentlicht:17.12.2018, 07:39
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Ein Polizist hat bei einem Einsatz in Bochum einen 74 Jahre alten Mann erschossen. Die Polizei sei am Sonntagabend gerufen worden und habe den Mann kontrollieren wollen, sagte ein Sprecher der Polizei Bochum.

Der Mann habe plötzlich einen – nicht näher genannten – Gegenstand gezogen. Daraufhin habe einer der Polizisten nach ersten Erkenntnissen mehrere Schüsse abgegeben, der 74-Jährige sei tödlich verletzt worden. Es sei noch versucht worden, ihn wiederzubeleben – vergeblich. Die Polizei sperrte den Ort des Geschehens vor einer Reihe von Mehrfamilienhäusern in der Bochumer Velsstraße am Abend mit Flatterband und einem Sichtschutz ab. Blaulicht zuckte in der Dunkelheit.

Seltener Fall in Deutschland

Aus Neutralitätsgründen übernahm eine Mordkommission aus Essen die Ermittlungen. Warum die Polizisten gerufen worden waren, war zunächst unklar. Staatsanwaltschaft und Polizei wollen am Montagvormittag eine gemeinsame Erklärung abgeben.

Dass Menschen durch Polizeikugeln sterben, kommt in Deutschland vergleichsweise selten vor. Wie aus jüngsten verfügbaren Zahlen der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster hervorgeht, hatten Polizisten in Deutschland im Jahr 2017 bei Einsätzen 14 Menschen erschossen. Zudem wurden 39 Menschen verletzt. Die Zahlen lagen etwas höher als in den Jahren zuvor. 2016 waren es 11 Tote und 28 Verletzte durch Polizeischüsse gewesen. 2015 waren 10 Menschen gestorben, weitere 22 waren verletzt worden.