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Nach Linken-Protest

Polizistenfamilie nach Hitzacker-Aufmarsch in Betreuung

Hitzacker / Lesedauer: 2 min

Auch mehrere Tage nach der Belagerung des Wohnhauses eines Polizisten, steht dessen Familie unter dem Eindruck der Ereignisse. Die linke Szene feiert sich derweil für ihr Vorgehen.
Veröffentlicht:22.05.2018, 15:54

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Was die Polizei als perfide bezeichnet, löst in der linken Szene offenbar keine Bedenken aus: Auf dem Gelände des Gutshofes Meuchefitz, nach eigenen Angaben ein regionaler „Anlaufpunkt für die Alternativszene”, wehen laut Polizei diverse Banner, die den Aufmarsch von etwa 60 zum Teil vermummten Personen vor dem Wohnhaus eines Beamten feiern.

Als diese am Freitagabend das Heim eines Polizisten im niedersächsischen Hitzacker belagerten, gingen nach Angaben von Pressesprecher Kai Richter mehrere Notrufe aus der Nachbarschaft ein. Auch die Ehefrau des Beamten, die zu dem Zeitpunkt mit ihren beiden minderjährigen Kindern allein zu Hause war, setzte demnach einen Notruf ab. Die Familie stehe noch „sichtlich unter dem Eindruck der Geschehnisse”, sagte Richter dem Nordkurier. „Sie werden engmaschig durch einen sozialpsychologischen Dienst betreut.”

Laut einer Pressemitteilung der „Alternativszene” ist der Familienvater zur Zielscheibe der linken Szene auserkoren worden, da er „seit Monaten linke Projekte im Landkreis Lüchow-Dannenberg malträtiert.” Der Aufmarsch wird in dem Schreiben als spontanes Straßenmusik-Konzert, die Teilnehmer als Sänger bezeichnet. Um die Harmlosigkeit der Aktion zu unterstreichen hat die Szene ein Video ins Netz gestellt. Die ausgewählten Bilder zeigen singende Menschen, manche mit Instrumenten in der Hand.

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Der folgende Polizeieinsatz sei «brutal» und «unverhältnismäßig» gewesen, heißt es weiter. Es habe Tritte auf wehrlos am Boden liegende gegeben. Zehn Personen hätten sich verletzt.

Totaler Quatsch, meint Pressesprecher Richter, der an dem Abend selbst anwesend war. Die angeforderten Rettungs-Sanitäter waren nach seinen Beobachtungen kaum beschäftigt. Drei oder vier Personen hätten wegen Schürfwunden behandelt werden müssen. "Das kann damit zusammenhängen, dass einige barfuß unterwegs waren", so der Sprecher.

Der Chef der Jungen Union Paul Ziemiak, hat sich nach der Aktion von für eine Ausweitung des Vermummungsverbots ausgesprochen. «Wer Polizeibeamte bedroht, der missachtet all das, was uns als Staat und Gesellschaft zusammenhält: Recht, Ordnung und das staatliche Gewaltmonopol», sagte Ziemiak. Peter Ritter, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Die Linke im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern teilte seine Einschätzung der Geschehnisse per Twitter mit: "Es gibt Grenzen! Auch für „linke Aktivist*innen“ . Ich finde, die wurden hier überschritten!