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Von wegen Haustierverbot

Solche Fake News werden über Baerbock verbreitet

Berlin / Lesedauer: 2 min

Die Nachricht hat sich am Donnerstag wie ein Lauffeuer verbreitet. Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock will Haustiere verbieten. Doch an der Nachricht ist nichts dran.
Veröffentlicht:22.04.2021, 18:42

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Diese Botschaft würde zu den deutschen Bündnisgrünen passen. Allein durch den „Wegfall” der Hunde in Deutschland könnten 19 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Dies entspreche zehn Prozent des Straßenverkehrs.

+++ Mehr über Annalena Baerbock +++

Diese angebliche Aussage der gerade gekürten grünen Kanzlerkandidatin, ergänzt mit einem Foto von Annalena Baerbock, verbreitete sich am Donnerstag rasend schnell im Internet und über den Messengerdienst Whatsapp.

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„Weiß nicht, ob sie das so gesagt hat. Zuzutrauen ist ihr das”, reagierte eine Userin, die Bild plus Text ohne Quellenangabe ebenfalls weitergeleitet hatte, auf Nachfrage.

Die Grünen dementieren

Doch es reicht schon, den ersten Satz der „Nachricht” in eine Suchmaschine im Internet einzugeben, um festzustellen, dass es sich um Fakenews handelt. Es gibt keinen Beleg für das Zitat, stattdessen landet man auf Internetseiten, die gerade solche, über soziale Medien verbreiteten Meldungen auf den Wahrheitsgehalt prüfen – wie beispielsweise Correctiv und Mimikama. Autor Andre Wolf hat den Beitrag gecheckt und festgestellt, dass es keinen Beleg gibt, dass Annalena Baerbock Haustiere wie Hunde, Katzen und Pferde verbieten wolle.

Auch die Pressestelle des Bundesvorstands der Grünen stellt klar: Das ist eine Falschnachricht. Annalena Baerbock habe so etwas nie gesagt, erklärte Pressereferent Jan Hölting.

Fleischfreier Tag war einmal

Mit der ominösen Nachricht wird das Image der Grünen als Verbotspartei ins Feld geführt. Immerhin wollte die Ökopartei vor Jahren schon mal einen fleischfreien Tag in Deutschlands Kantinen einführen, ließ die Idee nach massiver Kritik aber schnell fallen. Von solchen Vorgaben an den Wähler ist im aktuellen Parteiprogramm auch nichts mehr zu lesen.

Im Zusammenhang mit dem Narrativ der Verbotspartei „werden immer wieder Themen herangezogen, die stark emotionalisieren. Besonders beliebt sind dabei Kinder und natürlich auch Haustiere. Wenn ich also jemandem unterstelle, dass er oder sie Haustiere verbieten würde, erschaffe ich damit ein Feindbild”, erklärt Andre Wolf.

Ein Feindbild, das dann auch vom politischen Gegner genüsslich verbreitet wird. So hat auch ein bekannter CDU-Politiker aus Vorpommern-Greifswald die Fake-Nachricht über Baerbock am Donnerstag an seine Whatsapp-Kontakte weitergeleitet.