Sie ist das Trendaccessoire dieses Corona-Sommers: Die Warnapp des Robert-Koch-Instituts. Mehr als 15 Millionen Menschen haben sie mittlerweile auf ihr Handy heruntergeladen und gucken mehr oder weniger regelmäßig nach, ob sich dort irgendetwas getan hat. Bei den meisten ist dort bislang zu lesen, dass die App (noch) keine Risiko-Begegnungen festgestellt hat.
Eine Risiko-Begegnung bedeutet noch kein hohes Risiko
Aber was, wenn die App tatsächlich eine Begegnung anzeigt? So wie am Dienstagabend beim Autor dieses Textes: Der App-Bildschirm ist weiter grün, die Überschrift lautet „Niedriges Risiko“, aber in der ersten Zeile der Übersicht steht plötzlich „1 Risiko-Begegnung“. Und nun? Es ist wohl ganz natürlich, dass dann beim Nutzer Fragen kommen: Was heisst das jetzt? Und was sollte man in solchen Fällen eigentlich tun?
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Die Pressestelle des für die App verantwortlichen Robert-Koch-Instituts beruhigt: „Die Statusanzeige „niedriges Risiko“ bedeutet, dass die Risikoüberprüfung auf dem Smartphone der Nutzerin oder des Nutzers keine Begegnung mit Corona-positiv getesteten Personen ergeben haben oder dass etwaige Begegnungen nicht über den definierten Schwellenwerten lagen“, teilte ein Sprecher mit.
Wer längeren Kontakt mit dem/der Infizierten hatte, bekommt eine Warnung angezeigt
Was im konkreten Fall bedeutet: „Die Risikoüberprüfung hat eine Begegnung mit einer Corona-positiv getesteten Person ergeben, aber die Person war zu weit entfernt oder die Begegnung war zu kurz oder beides.“ Weswegen laut Robert-Koch-Institut bei einer derartigen Bildschirmanzeige „kein akuter Handlungsbedarf“ besteht. „Es wird empfohlen, sich an die allgemein geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu halten, um das Ansteckungsrisiko generell zu minimieren.“
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Anders wäre es gewesen, hätte ich mich mit dem unbekannten Corona-Infizierten länger als zehn Minuten unterhalten oder einen Abstand von weniger als drei Metern zu ihm oder ihr gehabt. Dann wäre der Bildschirm der App nicht mehr grün, sondern rot gefärbt. Und in der Überschrift würde „Erhöhtes Risiko“ stehen.
Was tun, wenn die App wirklich Alarm schlägt?
In einem solchen Fall sollte man sich zügig nach Hause begeben, und telefonisch Kontakt zum Gesundheitsamt, der Hausarztpraxis oder der Hotline 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung aufnehmen. Denn dann würde tatsächlich ein Infektionsrisiko bestehen, und ein Corona-Test wäre in den allermeisten Fällen wohl ganz sicher angebracht.
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So aber wird auf irgendeinem U-Bahnhof oder in irgendeinem Zug nur irgendwer gesessen haben, der später tatsächlich positiv auf Corona getestet wurde. Aber er blieb weit genug von mir entfernt. Weswegen die Veränderung in der Corona-App am Ende vor allem eines zeigt: Das Virus ist noch da. Wachsamkeit bleibt weiter angebracht.
Kommentare (12)
Es ist ja bekannt
Das Viren sich immer im Schnitt 10 Minuten Zeit lassen bis sie sich einen anderen Wirt suchen.
Am besten Timer stellen und nur Gespräche unter 10 Minuten führen.
Was tun?
Wer sich eine Alarm-App auf sein Smartphone lädt, muss bei Alarm in Alarmstimmung geraten. Was denn sonst?
Der Nordkurier zeigt mit
Der Nordkurier zeigt mit diesem Artikel das die Redaktion wirklich nur besoffen, bekifft oder einfach nur ganz dumm sind u d nicht mehr richtig schlussfolgern können...
Einfach nur Panne.... [Werte/r sbocki88_191717, kommt da noch eine konstruktive Kritik oder einfach einen schlechten Tag? Besten Gruß, die Red.]
Vielleicht ist die Redaktion
Vielleicht ist die Redaktion besoffen und bekifft und dumm kann ja auch sein.
[Werte/r Werderm, das wäre nun wirklich das Komplettpaket. Nein, wir versuchen es nüchtern. Mit klarem Verstand – Ihre Red.]
Wenn ich infiziert bin, muss
Wenn ich infiziert bin, muss ich 2 Wochen in Quarantäne, bin also nicht draussen so das die app niemanden warnen brauch.
[Die App soll Personen über einen mögliches Risiko warnen, die vor Ihrem positiven Corona-Test mit Ihnen Kontakt hatten. Anm. d. Red.]
Bin ich nicht infiziert dann brauch die app niemanden warnen...
[Korrekt. Sie könnten aber bereits infiziert sein und dies ohne auffallende Symptome nicht mitbekommen. Dabei könnten Sie andere anstecken, was nach einem positiven Corona-Test dann Ihren Kontaktpartnern per App mitgeteilt werden kann.]
Oder ich bin infiziert, weiss es aber nicht dann kann die app niemanden warnen...
[Sie zeichnet aber Ihre Kontakte mit Anderen auf und kann, falls die wahrnehmbare Infektion zu einem Corona-Test führt, die vergangenen Kontakte per App daraufhin früher warnen, als wenn erst herausgefunden werden muss, ob Sie Kontakt hatten.
Eine mögliche Ansteckung wird dadurch vielleicht nicht mehr verhindert, dafür wird die Ansteckungskette unterbrochen, wenn die durch die App alarmierten Personen wiederrum selbst früher in Quarantäne gehen.]
Die Bevölkerung sieht das verwirr-spiel leider noch nicht richtig aber bald wird sie es... [Werte/r sbocki88_191717, welches "Spiel" verwirrt Sie genau? Frage d. Red.]
Wenn Frau Spahn davon wirklich so überzeugt ist dann bin ich mir nicht mehr sicher, ob die wirklich nur immer das beste für uns wollen...
Gesundheitsministerin mit Kauffrau Abschluss, keinerlei medizinisches Wissen..
[Gibt es einen nachvollziehbaren Grund, warum Sie Jens Spahn als Frau titulieren? Die Red.]
Makulatur BRD Regime
Und alle haben auf die Stasi geschimpft...
[Weil das MfS tragbare Pandemie-Eindämmungs-Fernmelder von Robotron an die DDR-Bevölkerung verteilte? Klären Sie uns und die Leserschaft bitte auf, was die Stasi jetzt mit Ihnen, der Corona-App und Herrn Spahn zu tun hat. Vielen Dank, die Red.]
Die homophobe
Flitzpiepe hat es immer noch nicht begriffen, wie die App funktioniert (wurde auf RTL2 vermutlich nicht kindgerecht vermittelt)... wird bei [Entfernt. Bitte keine Beleidigungen.] wohl auch nix mehr. Übrigens... wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen.
Geschlechter spielen in der links-grünen Welt doch keine Rolle
Also warum regt sich der NK und die Rotlichtbande denn so künstlich auf?
[Werte/r Onyx, die Redaktion regt sich nicht auf, sondern hat gefragt, warum Gesundheitsminister Jens Spahn im Kommentar als "Frau" tituliert wird. Eine "Rotlichbande" ist uns nicht bekannt, wenn meinen Sie? Anm. d. Red.]
Intelligenz ist leider
keine Voraussetzung, um sein homophobes Geschwafel hier im Forum zu verbreiten!
Lieber Nordkurier
Beleidigungen zu löschen ist dufte. Leserkommentare inhaltlich zu zerpflücken stinkt. Der Nordkurier muss das aushalten können oder gleich komplett zensieren.
[Frage d. Red.: Werte/r Karsten.Doerre, das ist wo festgelegt?]
Antwort des Lesers
In den jährlich sinkenden Abonnements und sinkenden Leserzahlen. Und das ohne offizielle Regierungspostille zu sein.
[Lieber Karsten Doerre,
also nochmal zum Verständnis: "Der Nordkurier muss das aushalten können oder gleich komplett zensieren" – das ist festgelegt "in den jährlich sinkenden Abonnements und sinkenden Leserzahlen." Dieser Logik können wir schlecht folgen.
Wir sollten nach Ihrer Meinunge inhaltlich nicht auf die Kommentare eingehen?
Wo bleibt denn dabei die gepflegte Diskussion und unser aller Erkenntnisgewinn?
Die Red.]
Sinn der Warnapp
Ca. 50% der App-User sind Jugendliche unter 20 Jahre. In dieser Altersklasse sind bundesweit genau 3 Menschen, deren PCR-Test positiv war, verstorben. Solange man sich nicht krank fühlt, würde ich gar nichts machen. Infiziert und erkrankt wird leider sehr selten unterschieden. Unser Immunsystem kann nur aufrecht erhalten werden, wenn wir uns infizieren lassen.
Dann toi toi
Für ihr Immunsystem!
Niemand wird gezwungen, eine Warn-App zu nutzen.
Niemand wird gezwungen, diese Artikel zu lesen.
Die Handvoll Leser weniger wird der NK dann auch noch verkraften.
Vielleicht etwas weniger aufregendes Lesen.
Ein Kochbuch. Einen Reiseführer.
Bei den Kommentaren frage ich mich, ob denn da in China gar kein Sack Reis mehr umfallen will.