StartseiteRatgeberMathematikaufgaben in den Alltag einbauen

Keine Angst vor Zahlen

Mathematikaufgaben in den Alltag einbauen

Berlin / Lesedauer: 2 min

Mathe hat nicht nur mit Rechnen zu tun. Täglich kann geübt werden: im Kinderzimmer, beim Einkauf, bei einem Ausflug...
Veröffentlicht:04.12.2013, 12:48
Artikel teilen:

Eltern spielen eine wichtige Rolle, um bei Kindern das Interesse an Mathematik zu wecken. Für viele sind Zahlen und Formeln aber ein rotes Tuch. „Außerdem denken Eltern, sie müssten selbst viel können, bevor sie sich mit ihren Kindern dransetzen“, sagte Brigitte Lutz-Westpfahl dem dpa-Themendienst. Sie ist Professorin für Didaktik der Mathematik an der Freien Universität Berlin. Gute Mathenoten in der Vergangenheit seien aber nicht so wichtig, stattdessen komme es auf Neugierde und Interesse an. Und beides können Eltern ihren Kindern im Alltag zeigen.

„Zum Beispiel kann man mit Kindern Schatten betrachten und überlegen, warum die so schief sind. Oder beim Tischdecken mit bunten Tellern: Auf wie viele verschiedene Arten kann ich die hinstellen, so dass jeder mal den roten Teller bekommt?“, nannte Lutz-Westphal als Beispiele. Auch Seifenblasen eigneten sich dazu, um Spiegelungen und geometrische Formen zu erkennen. Auf den ersten Blick habe das nichts mit dem Mathematikunterricht in der Schule zu tun – „aber Mathe ist nicht nur Rechnen“, erklärte Lutz-Westphal. „Es geht um logisches Denken und darum, Strukturen im Alltag zu entdecken.“

Wenn sich ältere Kinder für spielerische Dinge nicht mehr interessieren, können Eltern trotzdem dranbleiben. Manchmal reiche es schon, sich erzählen zu lassen, was die Kinder in Mathe gerade durchnehmen, sagte Lutz-Westphal. „Auch hier gilt, neugierig zu bleiben, nachzufragen und nicht einfach zu sagen: Was? Das haben wir früher ganz anders gemacht, ich zeig dir mal, wie es geht.“ Mit älteren Kindern lasse sich Mathe im Alltag beim Einkaufen entdecken: Sie können schätzen, wie viel alle Produkte im Einkaufswagen kosten oder wie viel Volumen einzelne Packungen haben.

Eltern sollten Kinder nicht in ihrem Hass auf Mathe unterstützen, indem sie ständig sagen: „Das hast du geerbt, ich war auch nie gut darin.“