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Bombenalarm in Bremen

Innenminister Schröter warnt DHL-Erpresser

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Ein unbekannter Krimineller verschickt Paketbomben und will vom Paketdienst DHL Millionen erpressen. Noch meldet die Sonderkommission der Brandenburger Polizei keine heiße Spur.
Veröffentlicht:09.12.2017, 21:51
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Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hat an den DHL-Erpresser appelliert, seine kriminellen Aktionen sofort zu stoppen. „In dem Wissen, dass wir ihn kriegen werden, sollte er aufhören, bevor es Verletzte gibt”, sagte Schröter der Zeitung „Welt am Sonntag”. Die Polizei werte derzeit mehrere Spuren aus. „Wir sind optimistischer geworden”, sagte der Minister. Er gehe davon aus, dass der Fall bald aufgeklärt werden könnte.

Nach Angaben von Ministeriumssprecher Ingo Decker sind bei der Sonderkommission „Quer” bislang rund 170 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Weiter wollte sich Decker dazu am Samstag mit Verweis auf die Ermittlungen nicht äußern. Der Sprecher bestätigte, dass die Brandenburger Soko auch mit Ermittlern in Nordrhein-Westfalen, dem Hauptsitz des Paketdienstleisters DHL, und in Berlin zusammenarbeite.

Abschnitt der A270 wegen verdächtigem Paket zeitweise gesperrt

In Berlin war Anfang November eine Paketbombe des Erpressers an einen Onlinehändler in Frankfurt (Oder) aufgegeben worden. Eine zweite Paketbombe wurde Anfang Dezember in einer Potsdamer Apotheke am Rande des Weihnachtsmarkts entdeckt und unschädlich gemacht. In einem Erpresserschreiben wurden von dem Paketdienstleister mehrere Millionen Euro in der digitalen Währung Bitcoin gefordert. „Wir gehen weiter von einer regionalen Betroffenheit aus”, sagte Decker.

Unterdessen gab es am Samstag nach dem Fund eines verdächtigen Pakets in einer Postfiliale in Bremen einen Großalarm. Die Polizei sperrte am Vormittag nicht nur die unmittelbare Umgebung, sondern auch einen Abschnitt der Autobahn 270. Nach etwa dreieinhalb Stunden gaben Polizei und Feuerwehr Entwarnung. Zuvor hatten Sprengstoff-Spezialisten der Bundespolizei den Fund im Bremer Stadtteil Schönebeck untersucht. „Von dem Paket ging keine Gefahr aus”, sagte eine Polizeisprecherin.

„Wir kommentieren derzeit einen möglichen Zusammenhang mit der Erpressung nicht”, betonte die Sprecherin. Auch Informationen von Radio Bremen, dass das Paket der Potsdamer Paketbombe ähnele und Erde, Sand sowie eine brennbare Flüssigkeit enthielt, kommentierte die Polizei nicht.