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Angler im Glück

Der Biss seines Lebens – Mann fängt Riesenfisch in Fluss

Eberswalde / Lesedauer: 3 min

Ronny Altus hat einen 2,13 Meter langen Wels an Land gezogen. Der Fisch war schwerer als er selbst und hat 20 Personen satt gemacht.
Veröffentlicht:02.08.2021, 14:46

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Den Tag, an dem er den 2,13 Meter langen Wels fing, wird Ronny Altus nie vergessen. Vier Jahre lang stand der Eberswalder immer wieder an der Oder und hoffte auf den richtig großen Fang. In diesem Sommer gelang es dann. Er zog den Wels seines Lebens an Land.

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Der Fisch wog 75 Kilogramm, fünf Kilo mehr als der Angler. 40 Minuten dauerte es, bis er seinen Fang am Ufer hatte. Der war stark und wehrte sich. „Nach dem Biss hat er 100 Meter Leine gezogen, obwohl die Bremse eingestellt war. Es war anstrengend. Ich musste mehrfach die Hand wechseln. Ich bin immer noch überwältigt.”

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Der 46-Jährige angelt seit seinem sechsten Lebensjahr. Zusammen mit seinem Opa hatte er als Kind die ersten Würfe unternommen. Weil ihm seine Familie sehr wichtig ist, geht er dem Hobby längst nicht jedes Wochenende nach, höchstens ein Mal im Monat. Umso mehr freut es ihn, dass er jetzt so ein Glück hatte. Mit einem Tauwurmbündel sei es gelungen, gegen 13.30 Uhr bei Hohensaaten in Brandenburg.

Zuerst die Frau angerufen

35 Kilogramm Filet hat er aus dem Fisch geschnitten. Bis die ersten Stücke auf dem Teller lagen, gab es allerdings einiges zu tun. „Ich habe meine Frau angerufen, damit sie mit dem Auto kommt und mich abholt. Sie war erst erschrocken über diesen Riesenfisch. Aber dann hat sie sich gefreut. Gemeinsam haben wir ihn ins Auto gehievt.” Es muss eine ziemliche Aktion gewesen sein, den schleimigen Riesen in den Kofferraum zu verfrachten. „Die Spaziergänger haben geguckt. Wir mussten öfter erklären, dass wir hier nicht gerade eine menschliche Leiche verladen. Unsere Kleidung musste hinterher zwei Mal durch die Waschmaschine. Aber es hat sich gelohnt."

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Auch das Ausnehmen habe eine Dimension gehabt, die er so nicht kannte, berichtet Ronny Altus. Eineinhalb Wassereimer voller Innereien habe er in der Biotonne entsorgt. Allein der Kopf habe 26 Kilogramm gewogen. Zwei Tage habe es gedauert, bis der Wels küchenfertig filetiert, verpackt und teilweise eingefroren war.

Wels ist für ihn eine Delikatesse

Fast die Hälfte sei bereits verspeist worden. Einige Stücke habe es mit Kräutern und Gewürzen in Alufolie gegart vom Grill gegeben, andere seien nur mit Salz und Pfeffer auf den Grill gewandert. Familie und Freunde hätten geholfen. Knapp 20 Personen seien schon satt geworden und es sei immernoch enorm viel übrig. „Wels ist eine Delikatesse. Ganz festes Fleisch, ähnlich wie Thunfisch. Schmeckt nicht so fischig – richtig, richtig gut”, beschreibt Ronny Altus. Die noch vorhandenen Stücke wolle er räuchern. Das sei auch lecker. Er könne jedem raten, einmal Wels zu kosten.

Der Wels sei mit Abstand sein größter Fang gewesen. Bislang gehörten ein 85 Zentimeter langer Zander und ein 80 Zentimeter langer Hecht aus heimischen Gewässern und eine 1,65 Meter lange Goldmakrele vor Mauritius zu seinen Rekorden. Die Oder ist sein Hausgewässer. Er mag den Fluss und findet ihn toll zum Angeln. Hechte, Zander, Karpfen, Aale, Welse und sogar Störe könne man dort fangen. Ob er nochmal so ein Welsglück haben wird? In der Oder ist offenbar nichts unmöglich.