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Zeit gemessen

Dieser Mann redet am meisten im Landtag

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Sie sind wenige und deshalb sprechen sie viel: Die Parlamentarier der kleineren Fraktionen gehen besonders oft ans Pult. Das offenbart eine Statistik.
Veröffentlicht:03.08.2013, 10:27
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Die Zahl der Redebeiträge im Potsdamer Landtag ist sehr ungleich verteilt: In der laufenden Wahlperiode kommt CDU-Fraktionschef Dieter Dombrowski auf 108 Wortmeldungen, während sein SPD-Amtskollege Ralf Holzschuher 43 Mal ans Mikrofon schritt. Das geht aus einer Statistik der Parlamentsverwaltung hervor, die bis zur Sommerpause reicht.

FDP-Mann kommt auf 204 Wortbeiträge

Unter den Abgeordneten der großen Fraktionen von SPD, CDU und Linken ist Dombrowski der Vielredner. Er ist der einzige, der die Hunderter-Marke knackt. Dombrowski sagt dazu: „Ich rede, wenn ich etwas zu sagen habe.“ Allerdings sei er als agrar- und umweltpolitischer Sprecher und Fraktionsvorsitzender eben auch besonders häufig gefragt.

Übertroffen wird Dombrowski jedoch von mehreren Vertretern von FDP und Grünen, die naturgemäß häufiger sprechen, weil sich die Redezeit der Fraktionen auf wenige Köpfe verteilt. An der Spitze der Statistik steht FDP-Fraktionschef Andreas Büttner mit 204 Wortbeiträgen, danach kommt die Grünen-Abgeordnete Ursula Nonnemacher (203) und mit Hans-Peter Goetz (157) ein weiterer FDP-Mann.

Platzeck und Tack reden angeblich gar nicht

Insgesamt meldeten sich die Abgeordneten fast 4000 Mal zu Wort. Allerdings spiegelt die Statistik nicht die volle Wahrheit im Plenarsaal wider: Regierungsmitglieder wie Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) oder Umweltministerin Anita Tack (Linke) kommen darin auf keinen einzigen Redebeitrag. Hintergrund: Die Statistiker zählen nur die Beiträge der Abgeordneten. Reden Platzeck und seine Kabinettsmitglieder als Amtsinhaber, werden diese Wortmeldungen nicht gezählt.

Im Parlament wurde nicht nur geredet und gestritten, sondern auch Politik gemacht: 141 Gesetzentwürfe behandelten die Abgeordneten in 78 Plenarsitzungen seit der Wahl im Herbst 2009. Davon wurden 106 verabschiedet. Daneben tagten die Parlamentarier jeweils in ihren Ausschüssen. Insgesamt dauerte dies fast 1800 Stunden.