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Neuer Hauptstadt-Flughafen

Ende des Machtkampfs am BER gefordert

Schönefeld / Lesedauer: 2 min

Nach einer Sondersitzung zum Schönefelder Dauerstreit will Wowereit eigentlich nichts sagen. Dann versucht er doch ein Machtwort.
Veröffentlicht:27.09.2013, 20:38
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Nach heftigen Querelen an der Spitze des Hauptstadtflughafens fordert der Aufsichtsrat ein Ende der Grabenkämpfe. „Wir vom Aufsichtsrat erwarten, dass eine Geschäftsführung sich professionell verhält und dass man zusammenarbeitet“, sagte der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nach einer Sondersitzung des Kontrollgremiums in Schönefeld. „Das ist die Anforderung, und da führt auch kein Weg dran vorbei.“ Der Machtkampf zwischen Flughafenchef Hartmut Mehdorn und seinem Technik-Geschäftsführer Horst Amann bleibt damit unentschieden.

Vor der Sondersitzung des Kontrollgremiums war spekuliert worden, der Aufsichtsrat könne Amann entlassen. Wowereit als amtierender Chef des Gremiums versicherte anschließend jedoch, dass in der gut dreistündigen Sitzung keine Personalentscheidung gefallen sei.

Es herrscht Uneinigkeit

Amann und Mehdorn streiten seit Monaten über die richtige Strategie, den Flughafen nach vier geplatzten Eröffnungsterminen ans Netz zu bringen. Amann will die Bau- und Technikprobleme in dem Milliardenbau sorgfältig abarbeiten, Mehdorn möglichst schnell die ersten Flieger abheben lassen.

Das Verhältnis der beiden Manager gilt als zerrüttet. Mehdorn hatte Amann schon im Juni aufgefordert, seinen Hut zu nehmen, Mitarbeiter des Ingenieurs ersetzte er durch eigene Leute.

Mehdorn denunziere und diskriminiere ihn, schrieb Amann vergangene Woche in einem Brief an die Vertreter der Flughafen-Eigentümer. Der im vergangenen Sommer als Hoffnungsträger zum Flughafen geholte Ingenieur forderte Rückendeckung durch den Aufsichtsrat – oder eine Abfindung.