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Damwildgehege

Haben Wölfe in Brandenburg erneut gerissen?

Wusterwitz / Lesedauer: 2 min

In einem Damwildgehege im Westen Brandenburgs wurden seit Juli 30 Tiere gerissen. Auch im jüngsten Fall fällt der erste Verdacht auf den Wolf.
Veröffentlicht:20.09.2018, 17:35

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Am Mittwoch fand Familie Richter aus Wusterwitz (Potsdam-Mittelmark) in dem von ihnen geführten Damwildgehege nahe der Warchauer Straße zwei getötete Kälber. Sie wiesen Kehlbisse auf und wurden ausgeweidet. Allem Anschein nach hat ein Wolf sie gerissen. Der Bericht des Rissgutachters liegt dem Landesumweltamt bereits zur Prüfung vor.

Es war nicht das erste Mal

Bereits im Juli diesen Jahres gab es bereits einen großen Riss. Damals hatte Familie Richter gleich 28 tote Tiere zu beklagen. Christian Richter will nun weitere Schutzmaßnahmen ergreifen, um den Wolf fern zu halten. Unter anderem will er den Wildzaun, der das vier Hektar große Gehege umgibt, mit Stacheldraht und Strom verstärken. Die nächsten Nächte plant er persönlich draußen bei seinen Tieren zu verbringen. Zudem will er Wildkameras installieren, um Bildbeweise für die Existenz von Wölfen zu erhalten.

„Wenn ich das beruflich machen würde, wäre das jetzt das Ende”, sagt Christian Richter. Von seinen zuvor zehn Kälbern sind jetzt nur noch zwei übrig, von 50 Tieren insgesamt hat er nur noch 20. Familie Richter will nun Hilfe vom Staat beantragen. Im Fall der im Juli getöteten Tiere warten sie immer noch auf die Auswertungen der DNA-Tests. Diese sollen belegen, ob es sich wirklich um Wölfe oder wilde Hunde gehandelt hat.

Wölfe breiten sich aus

Der Wolf vermehrt sich stetig weiter. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf versucht, die Verbreitung der Tiere in Deutschland aufzuzeichnen. Dort wurde seit dem Beobachtungsjahr 2016/17 ein Rudel in Parchen (Sachsen-Anhalt) verzeichnet, dessen ungefährer Wirkungsradius nur ein paar Kilometer vor Wusterwitz endet.