StartseiteRegionalBrandenburgHooligans und Rechtsextreme nicht im Blick?

Vorwürfe gegen Innenministerium

Hooligans und Rechtsextreme nicht im Blick?

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Entweder weiß die Landesregierung nichts von Verbindungen gewaltbereiter Fans zur rechten Szene, oder sie verschließt die Augen, hieß es von Kritikern. Nun kontert das Innenministerium.
Veröffentlicht:07.12.2014, 18:47
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Brandenburgs Innenministerium hat Vorwürfe aus der CDU-Landtagsfraktion zurückgewiesen, Verquickungen von Hooligans mit der rechtsextremistischen Szene zu ignorieren. Als Beleg nannte ein Sprecher die Verfassungsschutzberichte seit 2009. Er wies damit Äußerungen des innenpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Björn Lakenmacher, zurück.

Dieser hatte erklärt, „dass die Landesregierung von Hooligans und deren Verbindungen zu anderen Szenen in Brandenburg entweder nichts weiß oder fahrlässig die Augen verschließt“. Er bezog sich auf die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.

Keine Erkenntnisse zu Kooperationen

„Natürlich hat das Land vor allem in Südbrandenburg Verbindungen zwischen gewaltbereiten Fußballfans, Rockern, der Neonazis- und Kampfsport-Szene seit Jahren auf dem Radar“, so das Innenministerium. In der Antwort heißt es, dass die Landesregierung nicht wisse, wie viele Hooligans genau der rechtsextremen Szene zuzuordnen seien. Auch würden keine Erkenntnisse vorliegen, ob es Kooperationen von Hooligans und Neonazis in Berlin gebe.

In Brandenburg gibt es nach Polizeischätzungen 235 gewaltbereite und 65 gewaltsuchende Fans. Diese sind vor allem den Fanlagern von Energie Cottbus und dem SV Babelsberg zuzuordnen, heißt es in der Antwort. Zudem sei die Zahl eingeleiteter Ermittlungsverfahren in Zusammenhang mit Fußballspielen seit der Saison 2011/2012 von 53 auf 80 in der Spielzeit 2013/14 hochgeschnellt.